der g20–gipfel in cannes – demo in freiburg

ab morgen treffen sich die herrscher_innen der g20–staaten im südfranzösischen cannes. im angesicht der wirtschafts- und eurokrise stehen themen wie finanzmarktregulierung und „Starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum“auf dem tagesplan.
wer starkes wachstum auf seine agenda setzt, hat aus der krise nichts gelernt und ist nicht willens, das wirtschaftssystem wirklich grundlegend zu verändern. aber tiefgreifende veränderungen sind ja auch nicht das, was politik und wirtschaft wollen: wer schaufelt sich schon sein eigenes grab?

wie immer wird das treffen, egal ob g8 oder wie seit drei jahren g20, nach außen hin bemüht sein, gutes zu tun und wie immer wird es menschen geben, die auf diese farce reinfallen und die fortschritte und ergebnisse loben.
wie immer werden wachsweiche lippenbekenntnisse kundgetan werden. ändern wird sich für die „99 %“ nichts. im gegenteil, nehmen wir die folgen früherer treffen, wird es, wenn es so weiter geht, den meisten menschen immer schlechter gehen aber den global players und den banken immer besser. daran ändern auch die „knallharten“ forderungen der deutschen teilnehmer_innen schäuble und merkel nach einer transaktionssteuer (eine uralte attac-forderung, die tobinsteuer) nichts.
nach dem gipfel geht’s dann wieder zurück zum tagesgeschäft: sozialleistungen kürzen oder ganz streichen, überwachungsapperate ausbauen und perfektionieren, gewinne privatisieren und verluste sozialisieren, kriege führen und waffen produzieren.

die gipfelproteste in diesem jahr fallen eher klein und überschaubar aus, was verschiedene gründe haben dürfte.
zum einen hat die linksradikale, autonome und anarchistische bewegung im november 2010 und den folgenden monaten auf verschiedenen treffen vorgeschlagen, die proteste gegen die beiden großen gipfel dezentral zu organisieren, was beim g8–gipfel leidlich (auch lokal) gut gelang.
zum anderen sahen und sehen viele aktivist_innen keinen sinn darin etliche kilometer entfernt vom gipfelort zu protestieren: während des g8–gipfels im nordfranzösischen deauville wurden die zentralen proteste ins weit entfernte und gut kontrollierbare le havre verbannt. dementsprechend klein waren die demos. beim jetzigen g20–protest müssen die aktivist_innen mit nizza vorlieb nehmen, was über 30 km weiter weg liegt. und dennoch hat der französische staat 12 000 polizist_innen zu ihrer kontrolle aufgeboten.
seit gestern findet in nizza zudem ein alternativgipfel statt, auf dem eigene forderungen diskutiert und veröffentlicht werden sollen.
eine aktion gegen steuerflucht im hinblick auf die „steueroase“ monacco soll auch stattfinden. radikale oder revolutionäre aktionen scheinen nicht geplant zu sein und dezentral finden bis auf sehr wenige ausnahmen keine proteste statt.

eine dieser ausnahmen ist die demo „die krise heißt kapitalismus! für die soziale revolution!“ am 5. november in freiburg. es wurde überregional mobilisert und so finden sich gruppen aus ganz baden-württemberg, aber auch aus norddeutschland und der schweiz in der unterstützer_innenliste. diese ist dominiert von kommunistischen gruppen in allen rottönen.
dennoch ist der aufruf so geschrieben, dass er anbindungsfähig ist für anarchistische, autonome oder andere linke gruppen.

am 5. november raus auf die straße in freiburg gegen die g20, den staat und den ganzen rest.
für die soziale revolution. jetzt.

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scharia ante portas

fressen der islamismus und das militär die kinder der nordafrikanischen revolutionen?
was ist übrig von der aufbruchstimmung in nordafrika?

wo organisierte religion ihren fuß in die tür stellt, ist misstrauen angesagt. in tunesien tut sie das vehement und mit sehr großem fuß. die islamistische ennahda gewann die ersten freien wahlen nach der revolution und stellt nun 90 von 217 sitzen im parlament.

sprecher und vorsitzende der partei geben sich moderat, sichern den frauen in tunesien gleichberechtigung zu und wollen zb alkohol nicht verbieten. folgendes zitat von parteichef ghannouchi macht mich sehr misstrauisch: er wolle ein land, „in dem die Rechte Gottes, des Propheten, der Frauen, der Männer, der Religiösen und der Nicht-Religiösen gesichert sind“. wenn der vorsitzende einer religiösen partei von den „Rechten Gottes und des Propheten“ spricht, sind einschränkungen für alle nichtmuslim_as, nichtgläubigen und frauen vorprogrammiert. was sind diese ominösen rechte gottes (so es ihn denn überhaupt gibt)? was sind die rechte von mohamed (so es ihn denn überhaupt gab), der seit 1500 jahren tot ist?

viele menschen in tunesien sehen die entwicklung mit sorge. einige von ihnen machten ihrer enttäuschun und wut durch demonstrationen und handfeste interventionen luft. dazu kommen die berichte über unregelmäßigkeiten bei der wahlkampffinanzierung einiger parteien.

in ägypten ist immer noch der militärrat an der macht und herrscht mit eiserner hand und willkür. seit seiner machtübernahme wurden über 12 000 menschen von militärgerichten abgeurteilt. einer von ihnen ist maikel nabil sanad. er ist kritischer blogger und kriegsdienstverweigerer und war von der ersten stunde an auf dem tahirplatz in kairo. als kriegsdienstverweigerer, pazifist und atheist hatte er es nie leicht in seinem land. nun sitzt er seit ende märz 2011 wegen „beleidigung des militärs“ im knast und befindet sich seit dem 23. august aus protest gegen seine inhaftierung im hungerstreik. seit dem 18. oktober scheint er in einer für misshandlungen berüchtigten, psychatrischen einrichtung eingesperrt zu sein. die graswurzelrevolution schreibt in ihrer novemberausgabe (leider noch nicht online) hier ganz richtig von einer „pathalogisierung der militärkritik“. der autor befürchtet, dass maikel mittels psychopharmaka gebrochen werden soll.

auch arbeitskämpfe werden von militäreinsätzen bekämpft und beendet. unzählige arbeiter_innen sitzen in den militärknästen, weil sie für mehr lohn und bessere arbeitsbedingungen gekämpft haben.

parallel zu dieser situation biedern sich die neoliberalen muslimbrüder dem militärrat an und suchen im hinblick auf die ende november anstehenden wahlen bündnispartner.

muslimbrüder und salafisten kämpfen beide gegen religiöse und soziale minderheiten und das nicht nur mit worten. so wurden u.a. von salafisten eine kirche und mehrere häuser von christ_innen angezündet und angegriffen. diese konflikte wurden nicht von der revolution ausgelöst. sie sind viel älter, treten aber durch die neue situation in ägypten greller in den vordergrund. dennoch hatten nicht wenige menschen (auch ich) die hoffnung auf eine positive entwicklung im land am nil.

in libyen ist der krieg offiziell zu ende, die nato hat ihren einsatz beendet, gaddafi wurde in gerechtem zorn abgeschlachtet und seine entstellte leiche öffentlich zur schau gestellt (panem et circenses …).

gadaffis leiche - demokratie in libyen

und schon beginnt das aufteilen der kriegsbeute unter den siegermächten, sprich den usa, frankreich, italien und großbritannien. allein frankreich wurden 35 % der zukünftigen geschäfte zugesichert.

die libysche gesellschaft steht vor einem trümmerhaufen und bis zu 60 000 toten durch den nato-einsatz.

obwohl frauen einen großen anteil an der revolte hatten, sitzt nur eine im natogestützten übergangsrat. und ankündigungen, dass die scharia als grundlage für die gesetzgebung dienen soll, machen nicht nur den frauen angst.
aktivist_innen, die für eine trennung von staat und religion eintreten, berichten von einschüchterungen durch islamistische kräfte.

und die größten wünsche der westlichen mächte, zu denen auch deutschland gehört, sind weiterhin garantierte rohstofflieferungen, eine ungebremste, reibungslose flüchtlingsabwehr und der erhalt billiger urlaubsorte. so lange der euro, das pfund und der dollar rollen, ist alles gut. der wunschzettel wird voll erfüllt werden, weil sich in nordafrika das system nicht grundlegend geändert hat, sondern nur die personen ausgetauscht wurden und die drei staaten ein demokratisches facelifting erhalten. sobald wieder ruhe im maghreb eingekehrt, die toten begraben und gras über deren gräber gewachsen ist, kann jeder player zu seinem business as usual zurückkehren.

es ist eine ernüchternde bilanz, die nach den revolten in nordafrika, zu ziehen ist. sie macht wieder einmal deutlich, wie träge menschen und ganze gesellschaften reagieren und sich verändern und wie wenig die chancen zu tiefgreifenden veränderungen wahrgenommen werden. sie macht deutlich wie stark der einfluss der westlichen mächte und der mulitnationalen konzerne in der region ist.

eine wirkliche trennung von religion und staat, eine umfassende gleichberechtigung von frauen und männern und den verschiedenen ethnischen minderheiten in den drei ländern und ein eigener norafrikanischer weg ohne abhängigkeiten zum westen wären wünschenswert gewesen und waren in greifbarer nähe. und nicht wenige menschen vor ort haben genau dafür gekämpft. sie haben weniger erreicht, als sie wollten, aber mehr, als wenn sie geschwiegen hätten.

ein anfang ist gemacht, der viele andere menschen in westlichen und arabischen ländern inspiriert hat.

es geht immer weiter.

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rückblick der antifa ortenau

das antifaschistische bündnis ortenau hat einen rückblick auf die aktionen gegen die südbadischen nazis der vergangenen monate veröffentlicht. lest ihn hier.

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siamo tutti antifascisti!

nachdem der anmelder der nazidemo „Gegen linken Terror – Nationalen Sozialismus erkämpfen!“ die widerspruchsfrist des demoverbots verstreichen ließ, sieht es im moment so aus, als ob die nazis morgen nicht in emmendingen aufmarschieren werden.

die nazis schreiben auf ihrem neuen blog:

Die Demonstration bleibt verboten und wird somit am 22. Oktober nicht stattfinden. Wir bedanken uns für die große Unterstützung aus Baden-Württemberg und aus anderen Teilen Deutschlands und melden uns bald wieder zurück mit neuen Taten – vielleicht schneller, als es so manchem Volksfeind lieb ist…

Die Demoleitung

das antifaschistische bündnis ortenau mobilisiert weiterhin nach emmendingen und südbaden, weil damit zu rechnen ist, dass die nazis irgendwo in der region spontan auftauchen werden. es wäre nicht das erste mal.
von emmendingen aus ist mensch relativ schnell in anderen städten südbadens, um dann den dort auftauchenden nazis entgegentreten zu können.

ein anderer ort wäre sicher auch im interesse der vielen antifaschist_innen in baden-württemberg, die seit gestern mit aufenthaltsverboten für emmendingen überzogen werden. begründet werden diese mit deren verhalten in der vergangenheit bei ähnlichen protesten und demonstrationen.

nichts desto trotz werden wir morgen auf den beinen sein. in emmendingen, offenburg, in ganz südbaden, überall dort, wo sich die nazis zeigen werden!

stay tuned!
alerta antifascista!

[wer den nazi-blog selbst ansurfen will, tut das am besten mit tor: httxx://www.demo-suedbaden.nw.am/]

 

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ganz bawü goes emmendingen!

hier könnt ihr den aktuellen aufruf des antifaschistischen bündnisses ortenau gegen den naziaufmarsch in emmendingen am 22.10.2011 lesen:

Den Naziaufmarsch in Emmendingen verhindern!

Antifaschistische Aktion

Am Samstag, den 22.10.2011, wollen Nazis aus der Region unter dem Motto „Gegen linken Terror – Nationalen Sozialismus erkämpfen!“ in Emmendingen aufmarschieren. Das Antifaschistische Aktionsbündnis Ortenau ruft dazu auf, sich an den Protesten dagegen zu beteiligen.

Nachdem die Demonstrationsanmeldung für den 22.10. in Offenburg von den Nazis zurückgenommen wurde (Hierbei spielte sicher der Vorfall in Riegel eine große Rolle), haben sie unter dem oben genannten, neuen Motto ihren Aufmarsch nach Emmendingen verlegt.

 

Innerhalb weniger Tage hat sich ein breites Bündnis aus der Emmendinger Zivilgesellschaft gegründet: Emmendingen nazifrei veranstaltet den ganzen Tag über auf dem Marktplatz einen Bunten Markt für ein tolerantes und demokratisches Emmendingen. Um 10 Uhr 30 findet dort auch eine Kundgebung statt.

 

Die Nazis wollen sich auf dem Festplatz, ca. 10 Minuten Fußweg vom Marktplatz, treffen. Getrennt sind die beiden Plätze durch die von Nordwest nach Südost verlaufenden Bahngleise (siehe Übersichtskarte im Anhang).

Am 17.10. wurde der Naziaufmarsch von der Stadtverwaltung verboten. Das wird einerseits mit dem „zu erwartenden Gefahrenpotential“ und andererseits mit dem geschichtsträchtigen Datum begründet: Auch aus Emmendingen wurden am 22.10.1940 jüdische Menschen in das Konzentrationslager Gurs in Frankreich deportiert.

Es ist zu erwarten, dass dieses Verbot vom zuständigen Gericht gekippt wird.

Kommt alle um 10 Uhr 30 zur Kundgebung auf dem Marktplatz in Emmendingen!

Den Naziaufmarsch verhindern!
Kein Fußbreit den Faschisten und Faschistinnen!

Die Nummer des Ermittlungsausschusses (EA) für diesen Tag lautet 0761 – 409 72 51

Für aktuelle Infos:
Antifaschistisches Bündnis Ortenau
Emmendingen nazifrei

 

Zugtreffpunkte:

  • Stuttgart: Treffpunkt 7 Uhr Gleis 6, Abfahrt 7:18 Uhr, Ankunft 10:40 Uhr (Umsteigen in Freudenstadt und Offenburg)
  • Villingen: Treffpunkt 8:40 Uhr Gleis 2, Abfahrt 8:55 Uhr, Ankunft 10:40 Uhr Gleis 2 (Umsteigen in Offenburg)
  • Karlsruhe: Treffpunkt 8:45 Uhr Bahnhofsvorplatz, Abfahrt 9:09 Uhr Gleis 6, Ankunft 10:40 Uhr Gleis 2 (Umsteigen in Offenburg)
  • Rastatt: Treffpunkt 9:00 Uhr Hinterausgang Bahnhof, Abfahrt 9:23 Uhr Gleis 3, Ankunft 10:40 Uhr Gleis 2 (Umsteigen in Offenburg)
  • Bühl: Treffpunkt 9:15 Uhr Gleis 2, Abfahrt 9:37 Uhr, Ankunft 10:40 Uhr Gleis 2 (Umsteigen in Offenburg)
  • Achern: Treffpunkt 9:20 Uhr Gleis 3, Abfahrt 9:42 Uhr, Ankunft 10:40 Uhr Gleis 2 (Umsteigen in Offenburg)
  • Offenburg: Treffpunkt 9:50 Uhr Gleis 2, Abfahrt 10:07 Uhr, Ankunft 10:40 Uhr Gleis 2
  • Lahr: Treffpunkt 10 Uhr Gleis 1, Abfahrt 10:18 Uhr, Ankunft 10:40 Uhr Gleis 2
  • Freiburg: Treffpunkt 9:45 Uhr Gleis 2, Abfahrt 10:03 Uhr, Ankunft 10:13 Uhr Gleis 1

Antifaschistisches Aktionsbündnis Ortenau am 18. Oktober 2011

PDF:
22.10.2011 Übersichtkarte Emmendingen neu

 

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… es ist das system!

hier der bericht (erschienen auf indymedia linksunten. hier findet ihr auch die fotos dazu.)) zur demonstration „es ist keine krise –  es ist das system“ des anarchistischen netzwerkes südwest* in karlsruhe:

Karlsruhe: Erfolgreiche antikapitalistische Demo am 15. Oktober

Rund 250 Menschen demonstrierten am 15.10.2011 unter dem Motto “Es ist keine Krise – Es ist das System” durch Karlsruhe und forderten stattdessen “Grenzenlose Solidarität statt kapitalistischem Überlebenskampf”.

Am Werderplatz fanden sich bereits zur Anfangskundgebung rund 150 Personen zusammen. Aufgrund technischer Schwierigkeiten musste der erste Redebeitrag verschoben werden, worauf sich der Demonstrationszug zügig und geschlossen in Bewegung setzte. Sehr zur Freude der Demonstrationsteilnehmer_innen beschränkte sich die Polizei lediglich auf die Verkehrsregelung, anders als bei zahlreichen antikapitalistischen und antifaschistischen Demonstrationen in der näheren Vergangenheit.

Die auftretenden technischen Schwierigkeiten taten der Stimmung der Demonstration keinen Abbruch, es ging Lautstark durch die Werderstraße, Rüppurrerstraße, Fritz-Erler-Straße, Markgrafenstraße über die Adlerstraße zum Lidellplatz, auf dem die erste Zwischenkundgebung abgehalten wurde.

Hier schlossen sich erfreulicherweise rund 50 Personen aus verschiedensten Spektren spontan der Demonstration an. Ein Vertreter des Libertären Bündnis Ludwigsburg hielt einen Redebeitrag über den Zusammenhang von Krise und Nationalismus und forderte “planetare Solidarität statt nationaler Borniertheit”.

Im Anschluss setzten sich die Demonstrant_innen weiter in Richtung Marktplatz in Bewegung. Aufgrund von parallel stattfindenden Veranstaltungen und überall in der Innenstadt verteilten Baustellen wurde die ursprüngliche Route leider nicht genehmigt. Statt über die Haupteinkaufsmeile von Karlsruhe ging es über die Hebelstraße Richtung Abschlusskundgebung am Friedrichsplatz.

Dort angekommen hielt zunächst ein Vertreter des Anarchistischen Netzwerks Südwest* den Redebeitrag, der ursprünglich für die Startkundgebung geplant war. Im Beitrag wurde die Rolle Griechenlands in der aktuellen Krise beschrieben und erläutert, wieso die Rettungspolitik der EU sowohl die Krise nicht verhindert, als auch soziale Konflikte verschärft. Den letzten Redebeitrag hielt wieder ein Vertreter vom Libertären Bündnis Ludwigsburg. Er stellte heraus, wieso die anwachsende, globale Protestbewegung inhaltlich noch in den Kinderschuhen steckt, sie aber viele Anknüpfungspunkte für radikale, anarchistische Kritik an den bestehenden Verhältnissen bietet.

Petra Schwarz vom Anarchistischen Netzwerk Südwest* wertete die Demonstration als vollen Erfolg. „Dass 250 Menschen die Schuld für die aktuelle Krise nicht “raffgierigen Managern” oder “faulen Griechen” geben, sondern sie als Symptom eines tieferliegenden Problems sehen, macht deutlich, dass ein Ausweg aus der derzeitigen Krise nicht in der Reformation des Kapitalismus bestehen kann, sondern nur in dessen Abschaffung“ so Schwarz.

Die Demonstration bildete den Auftakt für weitere Veranstaltungen in denen die angerissenen Themen weiter ausgeführt werden. Alle Informationen hierzu werden in Kürze auf der Homepage des Anarchistischen Netzwerks Südwest* veröffentlicht.

Weitere Bilder findet ihr hier.

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es ist keine krise – es ist das system

das anarchistische netzwerk südwest* ruft für samstag, den 15. oktober zu einer demonstration in karlsruhe unter dem motto „es ist keine krise – es ist das system“ auf.

los geht das ganze um 16 h am werderplatz.

den aufruf, die zugtreffpunkte und anderes findet ihr auf dem speziell für die demo eingericheteten blog

hier könnt ihr euch den mobi-jingle anhören.

der 15. oktober ist der europaweite aktionstag zur euro-krise.

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antifaschistischer aktionstag am 8. oktober in offenburg

am 8. oktober findet in offenburg ein antifaschistischer aktionstag statt. hier der aufruf des antifaschistischen bündnisses ortenau:

Heraus zum Antifaschistischen Aktionstag am 8. Oktober in Offenburg!

Am Samstag, den 22.10.2011, wollen Nazis unter dem Motto „Ohne Bauernstand stirbt unser Vaterland! Nur regional ist national.“ in Offenburg aufmarschieren. Wie schon im letzten Jahr, als sie für die nachträgliche Sicherheitsverwahrung von „Schwerststraftätern“ warben, schieben sie auch diesmal ein populäres Thema vor, um ihre menschenverachtende Ideologie in die Stadt zu tragen.

In den vergangenen zwölf Monaten haben faschistische Propaganda und Übergriffe auf vermeintlich politisch Andersdenkende stark zugenommen.

Wir werden ihnen Offenburg nicht so einfach überlassen, sondern wollen bereits im Vorfeld eigene antifaschistische Akzente setzen: Agieren statt nur zu reagieren!

Darum veranstalten wir am Samstag, den 8.10.2011, einen antifaschistischen Aktionstag in Offenburg, an dem wir offensiv im Rahmen verschiedener Aktionen zeigen wollen, dass Faschismus keine Meinung ist, sondern ein Verbrechen.

Der Tag beginnt um 15 Uhr mit der Demonstration „Nazis no way! Den antifaschistischen Widerstand stärken!“ am Offenburger Bahnhof. Kommt alle – kommt bunt – bringt Transparente – seid kreativ!

Die Demo endet um 17 Uhr an dem von verschiedenen Naziübergriffen betroffenen Jugendzentrum Kessel und geht dort in ein antifaschistisches Straßenfest über.

Dort gibt es neben politischen Infoständen auch Essen gegen Spende (Vokü/Küfa), Getränke, gemeinsames Transparente-Malen für den 22.10., Musik sowie Zeit und Platz, sich auszutauschen.

Ab 20 Uhr spielen im Kessel verschiedene Live-Bands und die Theke ist geöffnet.

Lasst uns an diesem Tag den Nazis zeigen, dass für sie und ihre Bauernfängerei in Offenburg kein Platz ist!

Antifaschistisches Bündnis Ortenau

Mehr Infos: www.antifa-ortenau.tk

Zugtreffpunkte:

Achern, 14:15 Uhr BHF, Gleis 3 (Abfahrt: 14:42 Uhr)
Bühl, 14:15 Uhr BHF, Gleis 2 (Abfahrt: 14:36 Uhr)
Freiburg, 13:45 Uhr HBF, Gleis 2 (Abfahrt: 14:03 Uhr)
Karlsruhe, 13:45 Uhr HBF, Gleis 6 (Abfahrt: 14:09 Uhr)
Rastatt, 14:15 Uhr BHF, Gleis 3 (Abfahrt: 14:23 Uhr)
Villingen (Schwarzwald), 13:30 Uhr BHF, Gleis 2 (Abfahrt: 13:49 Uhr)

 

 

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was zum teufel…? 400 blasphemiker_innen in freiburg gegen ratzinger und seine seltsame welt

am gestrigen freitag demonstrierten über 400 menschen in freiburg gegen den anstehenden papstbesuch, ihn selbst, die kirche, den staat und die ganze andere scheiße. in der gesamten innenstadt waren polizeitrupps verteilt und unterwegs. sie belästigten die, die ihrer meinung nach an der nicht angemeldeten demonstration „antisemitismus – patriarchat – kapitalismus – what the fuck?“ teilnehmen wollten.

das siegesdenkmal war belagert von polizist_innen. einige davon gehörten offensichtlich nicht zu einer der deutschen polizeien: sie waren von der kantonspolizei basel/schweiz und der französischen gendarmerie und police nationale. neben der uniform gehörte an diesem abend auch die schusswaffe zu ihrer ausrüstung. zweck ihrer anwesenheit? beobachtung der crowdcontrol in deutschland. grundlage? der vertrag von prüm.

gegen 18:30 h füllten sich die straßen um das siegesdenkmal zusehends mit menschen, die keine uniform trugen.

nach einigen verhandlungen mit der einsatzleitung und rumgeheule der polizei darüber, dass die transparente als vermummung missbraucht würden, ging es dann eng eskortiert von polizeibeamt_innen gegen 19:30 h endlich los.

in redebeiträgen, flyern, auf transparenten und mit (nicht immer gelungenen oder passenden) parolen zeigte die menge ihre ablehnung nicht nur gegen die person des papstes, sondern gegen die welt, die er repräsentiert und mit seiner institution der katholischen kirche zementiert. so steht er sinnbildlich u.a. für kapitalismus, patriarchat, organisierte religion, homophobie und antisemitismus. diese radikale kritik an den verhältnissen wirkte auf der einen seite manchmal beliebig, auf der anderen drückt sie aus, wie verfahren die zustände sind und wie viel wir verändern wollen und müssen. eben die ganze scheiße.

vor dem bahnhof wurde die situation dann ein wenig brenzlig und die polizei nervöser: zur bahnhofsseite hin versuchte sie ihre kette dicht zu halten und niemanden mehr in die demo oder raus zu lassen. hatte sie angst vor einer bahnhofsbesetzung? gerüchte über zwei festnahmen machten die runde (weiß da jemand mehr?).

schließlich ging es dann aber entspannt weiter bis in die belfortstraße, wo die demo aufgelöst wurde.

die gesamte zeit über wurden die demoteilnehmer_innen von mehreren videokameras und einem kamerawagen, der vor der demo fuhr, abgefilmt. es wurden gezielt einzelpersonen gefilmt.

im allgemeinen freudentaumel und der partystimmung zum papstbesuch konnte ein kleiner, aber deutlicher und radikaler akzent dagegen gesetzt werden.

am heutigen samstag wird freiburg doppelt belagert sein: von mehreren tausend polizist_innen und unsicherheitskräften. und von noch viel mehr gläubischen, pilger_innen, schaulustigen und „wir sind papst“-deutschen. morgen ist der himmlische besuch dann wieder vorbei und wir fragen uns immer noch: what the fuck?

so lange bis wir die ganze scheiße umgekrempelt haben.
paradise now!

 

 

[wenn du ein foto anklickst, wird es größer. mehr fotos findest du in der indymedia-linksunten-version des artikels]

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neues zum gesundheitszustand von luciano („schildkröte“)

am 1. juni 2011 versuchte der junge anarchist luciano schuffenegger mit einer feuerlöscher-bombe, eine bankfiliale in santiago de chile zu sprengen. die bombe explodierte in seinen händen (siehe feuerlöscher zu sprengsätzen?).

nun gibt es informationen zu seinem gesundheitszustand. der unten stehende text ist eine übersetzung aus dem englischen, was eine übersetzung aus dem original spanischen war. sicher haben sich ein paar fehler eingeschlichen: den originaltext findet ihr hier.)

„die ärzte führten von beginn an zahlreiche operationen in bezug auf seine verbrennungen durch, die in den bereichen der beine, der schenkel und des gesäßes besonders gravierend waren. sie transplantierten haut vom rücken und bauch an diese stellen. zuerst infizierten sich die transplantierten stellen, aber nun sind sie im begriff zu heilen. ebenso erhielt er transplantationen an den augenlidern. die verbrennungen vom typ c im gesicht (außer den augenlidern), von seinen augen bis zur stirn benötigten keine transplantationen.

heute gibt es in diesem bereich keine komplikationen und luciano gesundet sehr gut. ein schwarzer fleck im gesicht , verursacht durch die schwarzpulverbombe, wird nicht mehr verschwinden.

kommen wir nun zu den händen lucianos (dem großen körperlichen verlust). die rechte hand wurde am gelenk amputiert. an der linken hand wurden alle finger amputiert bis auf den zeigefinger, den kleinen finger und den halben ringfinger. auch ist es unklar wie es scheint, ob schildkröte diese woche in ein anderes krankenhaus (das derzeitige hat nicht die nötige technik) verlegt wird, um zu testen, wie es um seine augen steht.

vor einigen wochen begann er aufzustehen und umherzugehen. es war ihm sogar möglich, grundlegende dinge zu tun (mit voller unterstüzung) und ins badezimmer zu gehen.

unser bruder, genosse, freund, partner und geliebter steckt in der scheiße, weil sich jedEr nach selbstbestimmung sehnt. darum dürfen wir seine situation nicht vergessen und müssen die verschiedenen (aktions-) formen unterstützen, für die sich verschiedene individuen entscheiden.

wir bedanken uns für alle zeichen der liebe und gesten der solidarität aus aller welt. wir rufen weiter zur verbreitung und vermehrung von solidaritätsaktionen auf.

genoss_innen und liebende von schildkröte“

alles gute für dich, luciano!

nachtrag: auf der seite von abc findet ihr einen ausführlicheren bericht vom 21. juli.


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