anarchistisches netzwerk: funkelnagelneu!

am gestrigen samstag trat das schon seit einigen monaten bestehende anarchistische netzwerk südwest* mit seiner gründungserklärung an die öffentlichkeit:

Wer sind wir?
Das An­ar­chis­ti­­sche Netz­werk Süd­west* ist ein Zu­­sam­­menschluss von li­­ber­tären bzw. an­ar­chis­ti­­schen Gruppen und Ein­­zel­­per­­sonen aus dem „süd­west­­li­chen“ Teil des deutsch­­spra­chigen Raumes, also dem Saar­­land, Rhein­­land-Pfalz, Baden-Wür­t­tem­­berg, aber auch aus Ost­­frank­reich und der Nord­schweiz.

Die in diesem Netz­werk tä­tigen Gruppen eint das Ziel, eine so­­li­da­ri­­sche, re­­spek­t­volle, ge­walt- und herr­­schafts­freie, also eine eman­­zi­pa­to­ri­­sche Ge­­sell­­schaft auf­­zu­­bauen.

Ein sol­ches Vor­­haben ist in den herr­­schenden Ver­­häl­t­­nissen nicht ohne wei­teres mög­­lich: Im Ka­pi­ta­­lismus stehen nicht die Be­­dür­f­­nisse aller Men­­schen, son­­dern einzig eine nach Pro­­fit­­ma­­xi­­mie­rung aus­­ge­rich­tete Ver­­wer­tung aller Le­­bens­­be­reiche im Vor­­­der­­grund.

Um einer be­freiten Ge­­sell­­schaft näher zu kommen, müssen wir auch all­­täg­­liche Herr­­schafts­­ver­­häl­t­­nisse und -me­cha­­nismen wie Ras­­sismus, Se­­xismus und An­ti­­se­­mi­tismus und die Ver­­flech­tung von Staat, Na­tion und Ka­pital ge­­meinsam re­flek­tieren, ana­­ly­­sieren, kri­ti­­sieren und letz­t­en­d­­lich als Ganzes über­­winden. Dabei bleiben wir nicht bei der For­­de­rung nach we­­niger Ar­­beit, un­ein­­ge­schränktem Blei­­be­recht, bil­­ligem Wohn­raum oder kos­ten­loser Bil­­dung stehen, son­­dern for­­dern den ge­­sell­­schaft­­li­chen Reichtum für alle.

Was ma­chen wir?
Das Netz­werk bietet die Basis für Ver­­­net­­zung, Aus­tausch, Dis­­kus­­sion, Re­flek­tion, das Zu­­sam­­men­­kommen mit an­­deren An­ar­chist_innen und die Pla­­nung ge­­mein­­samer Ak­tionen, wie bei­­spiels­­weise Ver­­an­­stal­tung(sreih)en, De­­mons­tra­tionen und Mo­­bi­­li­­sie­rungen. Durch den ge­­mein­­samen Aus­tausch von Er­fah­rungen können wir un­­sere Theorie ver­­tiefen und die Praxis aus­weiten. Die in diesem Netz­werk ver­­­netzten Gruppen bleiben au­tonom. Das Netz­werk be­tre­f­­fende Ent­­schei­­dungen werden auf mo­nat­­li­chen De­le­­gier­ten­treffen und in Rück­­sprache mit den da­hin­ter­s­te­henden Gruppen ge­troffen.

Wieso ein Netz­werk?
Wir haben uns be­wusst für ein Netz­werk mit of­­fenem Cha­rakter ent­­schieden, um an­­deren Gruppen und Ein­­zel­­per­­sonen eine leich­tere Teil­habe zu er­mög­­li­chen. In den ver­­­gan­­genen Jahren ist die Zahl an­ar­chis­ti­­scher bzw. li­­ber­tärer Gruppen ge­rade im Süd­westen* stetig ge­­stiegen, eine Ver­­­net­­zung gab es je­­doch nur ver­­ein­­zelt. Auch um be­s­te­hende oder kom­­mende Struk­turen zu mo­ti­vieren, den Auf- und Ausbau dieser so­­li­da­risch zu be­gleiten und Gruppen in “Struk­tur­schwa­chen” Re­­gionen or­­ga­­ni­sa­to­ri­­sche Un­ter­­stüt­­zung zu­­kommen zu lassen, haben wir das An­ar­chis­ti­­sche Netz­werk Süd­west* ge­­gründet.

*Uns ist be­wusst, dass wir uns durch un­­sere Na­­mens­­ge­­bung in ge­wisser Weise räum­­lich und sprach­­lich ein­schränken, was uns als Netz­werk aber hilft, ar­­beits- und ak­ti­­ons­­fähig zu bleiben. Wir streben je­­doch eine Ver­­­net­­zung mit Netz­werken und Gruppen aus an­­deren Re­­gionen an.

An­ar­chis­ti­­sches Netz­werk Süd­west* im Au­­gust 2010

Veröffentlicht unter Anarchismus | Kommentare deaktiviert für anarchistisches netzwerk: funkelnagelneu!

widerstand gegen vattenfall bedeutet knast – demo in bühl

im august 2008 wurde im rahmen des klima-camps in hamburg die baustelle des kohlekraftwerks hamburg-moorburg besetzt. betreiber soll der energie-konzern vattenfall werden.

eine der besetzer_innen wurde nun zu 14 tagessätzen verurteilt, die sie in der jva bühl absitzen wird.

um sie zum knast zu begleiten und das thema kohlekraft/klimawandel und knast auch nach bühl zu tragen, wird es am freitag, den 13. august, um 10 uhr 30 eine demo geben. die demo startet direkt vor dem bahnhof.

kreative aktionen, knastie-verkleidung, transpies, flyer etc sind erwünscht.

einen flyer findet ihr hier.

alle nach bühl!
unterstützt franziska!
knäste zu baulücken!

Veröffentlicht unter Antikapitalismus, Ökologie, Repression, Solidarität | Kommentare deaktiviert für widerstand gegen vattenfall bedeutet knast – demo in bühl

zu den toten in griechenland

gedanken zu molotovcocktails, gewalt und der revolution

am 5. mai starben drei menschen in athen.
sie waren angestellte einer filiale der marfin-bank und arbeiteten dort, als unbekannte aus einer demonstration heraus das gebäude in brand steckten.
infolge der rauchentwicklung wurden sie ohnmächtig und kamen in den flammen um.

wie konnte es so weit kommen?

griechenland befindet sich in der größten wirtschaftskrise seiner geschichte. die regierung schnürte ein sparpaket, das wie immer die lasten unter den armen verteilt: enorme gehaltskürzungen, heraufsetzung des rentenalters, kürzung von sozialausgaben, etc pp.

die gewerkschaften, angestellte des öffentlichen dienstes, angestellte privater unternehmen, kommunist_innen, anarchist_innen und viele andere gingen zu hunderttausenden auf die straßen der griechischen großstädte, um dagegen zu protestieren: friedlich und militant.

die polizei setzt ihre ganzen kräfte ein und agiert wie immer äußerst gewalttätig.

am 5. mai kommt es dann zur größten demonstration des generalstreiks. über 200 000 menschen gehen allein in athen auf die straßen und wollen zum parlamentsgebäude, das von der polizei abgeriegelt ist.

die demo zieht auch an einer filiale der marfin-bank vorbei. es befinden sich ca 20 angestellte in den oberen stockwerken.
aus der demo heraus wird die bank in brand gesetzt.
es gibt keine verlässlichen quellen darüber, wer es war. gerüchte aber zuhauf: anarchist_innen und autonome; der klassiker: agents provocateurs; leute, die beweismittel für steuerhinterziehungen vernichten wollen oder eine gasgranate der polizei..

ich merke, wie mich das geschehene, obwohl ich nicht dabei war, seit bekanntwerden stark beschäftigt. meine gedanken kreisen um ein paar kernstücke: was ist militanz? beführworte ich gewalt? will ich die toten gegeneinander aufrechnen: drei tote gegenüber 10 000er tote täglich als opfer des kapitalismus? wie stark schadet die behauptung, das es anarchist_innen war „unserer sache“? warum haben wir uns so an die täglichen opfer des kapitalismus‘ gewöhnt?

wenn es agents provocateurs waren, bin ich irgendwie erleichtert (puh, „wir“ waren es nicht…), aber nicht überrascht: zu oft haben die mächtigen bewiesen, dass sie vor solchen mitteln nicht zurückschrecken. aber irgenwie glaube ich nicht an die these der agents provocateurs.

wenn es leute waren, die beweismittel vernichten wollten und die gunst der stunde nutzten, wundere ich mich nicht, da solche menschen oft über leichen gehen. aber dieses gerücht hört sich für mich zu stark nach verschwörungstheorie an.

wenn es eine gasgranate der polzei war: kein wunder, dass so was mal passieren würde bei dem völlig aus dem ruder gelaufenen einsatz von „less lethal weapons“. aber kann eine gasgranate so ein feuer in so kurzer zeit auslösen?

wenn es aber menschen aus der bewegung, aktivist_innen der szene, anarchist_innen waren, stehe ich vor einer riesen baustelle.
ich kann die toten nicht rechtfertigen. weder mit „es war nicht gewollt“, „wer die revolution will, muss sowas in kauf nehmen“ noch mit „die bank ist schuld: sie haben die angestellten gezwungen, an diesem tag zu arbeiten“.
drei unbeteiligte menschen sind tot, weil andere menschen ohne nachzudenken ein gebäude angezündet haben.
ich unterstelle keine absicht. aber ich unterstelle mangelnden spürsinn für den einsatz von brandbomben und völlig uferlose, unübersichtliche massenmilitanz.
es mag sein, dass in griechenland, der gebrauch von molotovcocktails zum guten ton auf radikalen demos gehört: das gibt tolle fotos (die auch auf mich eine faszination ausüben). aber welchen revolutionären zweck erfüllt das werfen einer brandbombe in einer situation, die so unübersichtlich wie eine straßenschlacht ist? wenn ich mir bilder, videos und berichte aus griechenland der letzen zwei jahre anschaue, denke ich nun: ein wunder, dass das nicht schon früher passiert ist.
ich hasse die institution polizei, aber als ich das foto des brennenden polizisten in athen sah, wurde mir anders zumute: was passiert hier? ist es das, was ich will, wenn ich von der revolution spreche? will ich tote menschen? muss ich sie in kauf nehmen? sprechen nun auch wir von kollateralschäden? wo gehobelt wird, da fallen spähne?
ich will keine toten polizist_innen, politiker_innen, soldat_innen, demonstrant_innen, revolutionär_innen oder angestellte einer bank.
aber lässt sich das vermeiden? ist die forderung nach der revolution realistisch, wenn mensch keine toten in kauf nehmen will? sicher, es gibt geschichtliche beispiele für (fast) gewaltfreie umwälzungen: indien, die ddr, etc. aber das waren keine totalen umstürze, es waren punktuelle veränderungen, die nicht in die richtung gingen, die ich will.
ist es realistisch anzunehmen, dass die mächtigen ihre macht ohne blutvergießen aufgeben? wofür haben sie ihre polizeien, armeen, geheimdienste, rüstungsfirmen, waffen, überwachungsapparate, grenzen und gefängnisse?

ich will die totale revolution. ohne tote. muss ich nun aufgeben? bin ich naiv? vom warmen, angenehmen leben im kapitalismus, in deutschland verweichlicht?

ich glaube, dass wir unsere forderungen, unser handeln und nicht handeln viel stärker reflektieren müssen. militanz, die eine eigendynamik entwickelt, die nur um ihrer selbst willen geschieht, ist zum scheitern verurteilt. wird zum event, zum ritual, zur pose und leeren hülle.

militanz, die drei menschen tötet, befindet sich in einer engen sackgasse.

auf der anderen seite kann ich die täter_innen nicht als mörder_innen bezeichnen. ich unterstelle keine absicht oder planung, angestellte eines symbols für den kapitalismus, zu ermorden.
wie gehen die menschen in der griechischen szene mit den täter_innen um? wie gehen wir alle mit ihnen um? wie stehen sie selbst zu ihrer tat? werden sie sich stellen? wollen wir, dass sie das tun? mit dem wissen, dass sie sich dafür vor dem bürgerlichen gericht verantworten müssen und ins gefängniss gehen werden?

griechenland befindet sich im ausnahmezustand.

wut, hass, entäuschung, resignation, hoffnung, aufbruchstimmung, angst und gewalt kommen zu tage.

gier, rücksichtslosigkeit, macht, korruption und unmenschlichkeit auf seiten der mächtigen sind verantwortlich für den zustand des landes. der kapitalismus at it’s best.

verantwortlich für die toten sind die, die die bank angezündet haben. egal unter welchen umständen.

aber wie geht’s weiter?

Veröffentlicht unter Anarchismus, Antifaschismus, Antikapitalismus, Arbeitskampf, Bericht, Diskussion, Gedanken, Repression, Revolution, Solidarität | Kommentare deaktiviert für zu den toten in griechenland

anarchy in (not only) germany …

die leute der anarchistischen gruppe mannheim haben sich die mühe gemacht, die standorte vieler (aller?) anarchistischer, libertärer und fau-gruppen im deutschen sprachraum ( einzige ausnahme die ortsgruppe im französischen strasbourg der federation anarchiste ) in eine karte einzutragen. jeder standort ist dann auch noch ein link zur website der gruppe. yeah!

cooles gimmick. die karte sieht beeindruckend aus. sehr dicht. licht am horizont!

Veröffentlicht unter Anarchismus | Kommentare deaktiviert für anarchy in (not only) germany …

nazis in dresden blockieren! jetzt erst recht!

mobilisierungsvideo ankucken.
rucksack packen.
am 13.2. ab nach dresden.
nazis aufhalten.

Veröffentlicht unter Antifaschismus, Aufruf, Solidarität | Kommentare deaktiviert für nazis in dresden blockieren! jetzt erst recht!

unterstützt die liebig in berlin!

hier dokumentiert nigra den unterstützungsaufruf für das von räumung bedrohte hausprojekt liebig 14 in berlin:

 

„Vom Gerichtssaal auf die Straße“

Das autonome Wohn- und Kulturprojekt Liebig 14 steht kurz vor der Räumung. Am 13.11.2009 fand der letzte Prozess gegen das Hausprojekt in der Liebigstraße 14 in Berlin statt. Wie vorauszusehen war, wurde der juristische Kampf um die bestehenden Mietverträge verloren. Jetzt gilt es einer drohenden Räumung auf anderen Ebenen etwas entgegenzusetzen!

 

 

 

 

Das Haus in der Liebigstraße 14 wurde 1990 nach Leerstand besetzt und erlangte 1992 durch die Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain (WBF) Einzelmietverträge. Seit der besetzung bietet das Projekt gemeinschaftlich verwalteten Wohnraum für Menschen verschiedenster Altersgruppen und Herkunft sowie Platz für kulturelle Veranstaltungen und politisch- emanzipatorische Arbeit. Im Jahr 1999 wurde das Haus an die LiLa GbR verkauft, bestehend aus den Gesellschaftern Suitbert Beulker und Edwin Thöne. Mit dem Eigentümerwechsel begann eine Reihe von aggressiven Maßnahmen gegen die Bewohner_innen und die kollektive Wohnform. Wie z.B. die Räumung der Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss 2007 und dem Abbau einer Zwischentür im Treppenhaus, welche von den BewohnerInnen notwendigerweise anstelle der einzelnen Wohnungstüren eingesetzt worden war. Diese musste letztendlich auch als Kündigungsgrund herhalten.

Die Liebig 14 positioniert sich gegen gesellschaftliche Ausgrenzung und Unterdrückung jeglicher Art und bietet kollektiven Wohnraum für politisch Interresierte und vom profitorientierten Wohnungsmarkt Ausgeschlossene. Die selbstorganisierte Hausgemeinschaft ermöglicht zudem ein solidarisches und selbstbewusstes Auftreten im Umgang mit „Hauseigentümern“ und drohender Verdrängung.
Die Verdrängung unkommerzieller Projekte ist mit eine Folge der umfassenden Aufwertung der Innenstadtgebieten (Gentrifizierung). Die Modernisierung von günstigem Wohnraum und die dadurch steigenden Mieten sind eine folge kapitalistischer Verwertungslogik. Dadurch findet vor allem eine Verdrängung einkommensschwacher Menschen statt.
Organisierte Hausgemeinschaften, wie sie in
Hausprojekten existieren, ermöglichen von Gentrifizierung betroffenen
MieterInnen, sich gegen drohende Verdrängung effektiv zur Wehr zu setzen.
Daher ist der Kampf für den Erhalt eines Autonomen Hausprojektes ist als exemplarisch für den Widerstand gegen Gentrification zu begreifen.

„Wenn sie sich mit eine_r von uns anlegen, legen sie sich mit uns allen an.“

Die Liebig 14 ist in Berlin Teil einer Struktur linksradikaler Freiräume, in denen versucht wird, die Einflüsse gesellschaftlicher Ausgrenzungs- und Unterdrückungsmechanismen wie z.B. Rassismus, Sexismus, Homophobie möglichst gering zu halten. Doch geht es nicht darum, sich die eigene schöne Welt zu schaffen sondern um den Anspruch , mit den Ideen einer Gesellschaft ohne Kapitalismus, Hierarchien und Unterdrückung, in die Gesellschaft zu intervenieren. In Angesicht dessen, wäre der Verlust eines Raumes, in dem dies Erprobt und für einige Menschen Lebbar gemacht wird nicht hinzunehmen. Das Vorgehen gegen eines unserer Kultur- und Wohnprojekte ist mit ein Angriff auf alle, die dieses und ähnliche Projekte nutzen aber auch auf alle, die mit den Ideen und Ansprüchen des Projektes die Gesellschaft erreichen wollen. Darum seid Solidarisch und unterstützt den Kampf um den Erhalt der Liebigstraße 14.

Gerade in letzter Zeit kam es in Berlin zu einem schlag der staatlichen repressionsorgane gegen einzelpersonen sowie linksradikale strukturen. Menschen wurden festgenommen, Hausprojekte gerazzt, keine 2 wochen später wird das Wohnprojekt in der Brunnenstrasse 183 geräumt und kurz darauf ein Jugendlicher in einem Park von Zivilpolizisten angeschossen. Darauf gab es bereits viele Antworten, jedoch gilt es auch nach vorne zu blicken und sich auf kommende Ereignisse vorzubereiten um nicht weiter in die deffensive zu geraten. Eine Räumung der Liebig 14 kommt für uns nicht in frage. Zeigen wir gemeinsam, dass wir keinen bock haben auf diesen staat und seine repression, dass wir keinen bock haben auf Fremdbestimmung und dass wir keinen bock haben auf kapitalistische Verwertungslogik. Wir wollen das schöne leben – nicht übermorgen, nicht morgen sondern jetzt!

Kapitalistischen normalbetrieb stilllegen!
Wir bleiben alle!

Veröffentlicht unter Anarchismus, Antifaschismus, Antikapitalismus, Freiräume, Repression, Solidarität | Kommentare deaktiviert für unterstützt die liebig in berlin!

allein auf weiter flur: antifa unter sich

nazis machten sich vom acker

nachdem seit 1963 am volkstrauertag die nazis unter der führung des regionalen npd-verbandes karlsruhe ihr heldengedenken am panzergraben bei rheinau-memprechtshofen veranstalteten, mussten sie in diesem jahr erstmals klein beigeben: aufgrund der hartnäckigen arbeit des bündnisses rheinau ist bunt statt braun seit anfang 2006 und der im sommer 2009 gegründeten kampagne macht euch vom acker bliesen sie ihr ns-verherrlichungs-gruselkabinett ab.

stein des anstoßes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

sicher, an diesem wochenende gab es gleich zwei attraktive events im braunen kalender: der gedenkmarsch für npd-goldesel jürgen rieger im nazi-pilger-ort wunsiedel und das heldengedenken in münchen. jungnazis aus der region werden wir sicher auf fotos von dort wiedererkennen.
aber auf ihrer „heimatseite“ (haha) erklärt die karlsruher npd-meute selbst, dass sie wegen der „derzeitigen üblen Stimmungsmache gegen uns mit all den erbärmlichen Lügen und Verdrehungen in diesem Jahre keine öffentliche Gedenkfeier an diesem Ehrenmal veranstalte“.

es sei „kein Kotau vor gewissenlosen Leuten“, sondern diene „allein dem Versuch zu verhindern, daß erneut das Ehrenmal „Panzergraben“ von kriminellen Personen beschädigt wird oder sonstige schandbare Krawalle am oder in der Nähe der Gedenkstätte durchgeführt werden.“ wir erinnern uns: „schandbaren“ krawall hatten im letzten jahr allein die nazis unter axel borkmann veranstaltet, als sie eine antifaschistische ausstellung am weg zum panzergraben zerstörten. borkmann wurde deswegen im herbst 2009 verurteilt.

im hinterland

am heutigen „volkstrauertag“ kamen über 100 menschen aus dem bürgerlichen und autonomen antifaschistischen spektrum am panzergraben zusammen und übernahmen diesen tag.
redebeiträge, musik, heiße gemüsesuppe, nette leute, ein antifa-infotisch und eine ausstellung zum panzergraben machten das frühe aufstehen und die komplizierte anfahrt wieder wett.

die polizei hielt sich angenehm im hintergrund: sie hatte keine konfrontationen zwischen antifaschist_innen und nazis zu erwarten. auch im weiteren umkreis wurden bis zum nachmittag keine faschist_innen gesichtet.

infostand

der tag im hinterland kann als erfolg gewertet werden: zum ersten mal seit über 40 jahren war der panzergraben am sogenannten volkstrauertag nazifrei. ob sie sich nun wirklich an anderem ort still und heimlich getroffen haben (was ja auch schon ein erfolg wäre) oder nicht, spielt eine untergeordnete rolle: der heutige tag in rheinau war unserer.

damit das so bleibt, muss die arbeit von rheinau ist bunt statt braun und macht euch vom acker weitergehen: damit der panzergraben für immer nazifrei bleibt.

sehr gute infos zur geschichte des panzergrabens und den letzten jahren dort findet ihr hier: vomacker.blogsport.de

nachtrag: ein paar faschos haben sich dann wohl doch nach rheinau verirrt. lest den ausführlichen artikel der kampagne auf linksunten.

Veröffentlicht unter Antifaschismus, Bericht, Demobericht | Kommentare deaktiviert für allein auf weiter flur: antifa unter sich

antifaschistische linke freiburg: wir dürfen gespannt sein…

die alfr hat ihr 24-seitiges selbstverstaendnis veröffentlicht („wir von der alfr betreten die bühne der geschichte“: ne nummer kleiner geht ja auch… ) und legt die messlatte hoch an: ihr motto ist „raus aus dem szene-ghetto“. das gefällt nigra sehr gut, ist ja auch eines meiner wichtigen anliegen.

der text ist lesenswert: eröffnet wird er mit einem blick auf den deutschen faschismus und dessen verschmelzung mit dem kapital. er macht klar: wer eine ganz andere gesellschaft will, muss den kaptialismus überwinden. auch heute und hier bei uns. ein kurzer rundumschlag gegen die antideutschen (gibts die überhaupt noch?), ein rückblick auf die letzten 20 jahre (welt-) geschehen bis hin zu einer zustandsbeschreibung der deutschen (freiburger?) link(sradikal)en.

mensch muss nicht mit allem einverstanden sein, was die alfr schreibt (und tut?). sich mit dem text auseinanderzusetzen schadet keineRm szene-ghetto-linken. denn in einem hat sie recht: wer die revolution will, darf nicht in der eigenen nische versauern…

was sauer aufstösst, ist ihr verständnis von (anti-) autorität. zitiert wird hier auf seite 19 friedrich engels. da kommt nigra das frösteln, die nackenhaare stellen sich auf und bilder vom gulag tanzen auf der netzhaut… wie liests sich in einem kommentar zum text auf indy linksunten:
„damals gab es noch kommies die für die sache gekämpft haben. das richtig wichtige was wir von ihnen gelernt haben: den dissidentInnen muss die kniescheibe weg.“

nigra ist gespannt auf das was kommt.

Veröffentlicht unter Antifaschismus, Antikapitalismus, Bericht, Gedanken | Kommentare deaktiviert für antifaschistische linke freiburg: wir dürfen gespannt sein…

bühl: zwei von achtzehn…

…gemeint: wir alle!

nachdem alle ermittlungsverfahren nach der partybesetzung in bühl gegen die aktivistInnen aus mittelbaden nun eingestellt wurden, sind zwei genossInnen durch verfahren bedroht: die anschuldigungen von seiten der am einsatz beteiligten beamtInnen gegen sie bestehen seit der besetzung und werden nun in einem prozess aufgerollt.

am 8. august finden in bühl deshalb ein infostand und eine kundgebung statt.

mehr infos findet ihr auf der seite der antirepressionsgruppe mittelbaden.

kommt alle nach bühl!
solidarisiert euch mit den beschuldigten!
für mehr freiräume überall!

Veröffentlicht unter Antikapitalismus, Freiräume, Repression, Solidarität | Kommentare deaktiviert für bühl: zwei von achtzehn…

berichte zur antikapitalistischen demo vom 11.7.09

-badische zeitung
-indymedia linksunten 1
-indymedia linksunten 2
-indymedia linksunten 3
-indymedia linksunten 4
-indymedia linksunten 5
-indymedia linksunten 6

Veröffentlicht unter Antikapitalismus, Demobericht | Kommentare deaktiviert für berichte zur antikapitalistischen demo vom 11.7.09