nachdem die nazis der region schon am 23.10.2011 in offenburg eine schlappe hinnehmen mussten, wollen sie sich schon wieder der lächerlichkeit preis geben.
am samstag, den 22.10.2011 werden sie um 14 uhr unter dem motto “Ohne Bauernstand stirbt unser Vaterland – nur regional ist national” für erheiterung sorgen und krampfhaft versuchen den leuten ihre menschenverachtende ideologie sozial mit grünem anstrich zu verkaufen. der erste aufruf kommt von den freien kräften ortenau.
als redner wird der schweizer nazi philippe eglin aufgeführt. er ist vorsitzender der sektion basel der nazipartei pnos.
auf ihrem blog gehen sie kurz auf das datum der letztjährigen demo ein: „Die kühnste Behauptung war jedoch, wir würden absichtlich am 70. Jahrestag, der Deportierung der badischen Juden ins Lager Gurs aufmarschieren, um zu provozieren!! Ich danke der Presse dafür, denn von nun an haben wir einen guten Grund, in jedem Jahr an genau diesem Datum einen Aufmarsch zu organisieren!“. der jahrestag der deportation der badischen jüd_innen ist also ein guter grund für die freien kräfte ortenau und ihre unterstützenden gruppen für eine faschistische demo. deutlicher könnten sie ihren antisemitismus und menschenhass gar nicht zeigen.
der aufruf
die nazis wenden sich in ihrem ersten aufruf gegen die von der werbung initiierte „„Geiz ist geil“-Mentalität“, die „einen immer härteren Preiskampf im Lebensmittelsektor“ hervorrufe. sie sprechen sich mit „Damit einheimische Bauern bei diesen Schleuderpreisen überleben können, werden sie vom Land und der EU teuer subventioniert. Diese Subventionen zahlt am Ende wieder der Steuerzahler.“ gegen das subventionssystem der eu (ha, gegen die eu sind wir ja auch, oder?) aus und biedern sich beim steuerzahler an.
schließlich wollen sie „Lebensmittel [sic] aus dem Ausland die Rote Karte Zeigen [sic] und beim Einkauf bewusst auf regionale Produkte setzen“. dabei würden sie sogar höhere preise in kauf nehmen, um den deutschen bauern zu stärken und um ihm faire preise zu ermöglichen.
der aufruf schließt mit den supi parolen „Alle Räder stehen still, wenn dein Konsumverzicht es will!!! Nationalen Sozialismus erkämpfen – Jetzt und Hier!!!“.
der ökologische anspruch, der durch die forderung nach regionalen produkten mitschwingt, wird gar nicht erst vertieft, sondern sie setzen nur auf die stärkung des deutschen bauernstandes. das wollen sie erreichen, indem sie ein boykott ausländischer produkte fordern. nur so könnten gerechte löhne für den deutschen bauern garantiert werden. da einheimische produkte mehr kosten würden, wie importierte, wären sie sogar bereit, heldenhafte deutsche, die sie sind, mehr zu bezahlen. wow, das nenne ich mal national und sozial. dem gegenüber steht die wirre parole am ende „Alle Räder stehen still, wenn dein Konsumverzicht es will!!!“. einerseits wollen sie mehr geld ausgeben für regionale, deutschnationale produkte, um die deutsche landwirtschaft anzukurbeln, andererseits wollen sie alle räder anhalten und konsumverzicht üben. ja was denn nun, liebe verwirrte nationale sozialisten und sozialistinnen? da müsst ihr dem volk schon genauere anweisungen geben, sonst wird das mit der nationalsozialistischen revolution in offenburg nichts.
die nazis heulen dem deutschen bauern hinterher (den es nur noch in ihrer wirren fantasie gibt) und klammern aus, dass die subventionspolitik deutschlands und der eu und das konsumverhalten ihrer bürger_innen ganz andere, gravierendere auswirkungen weltweit hat. in vielen teilen der welt bedeutet dies für die menschen vor ort hunger, armut und tod. aber das kümmert den strammen, deutschnationalen bauernfreund nicht. die vorteile dieser politik nimmt er gerne an und igelt sich ansonsten in seiner kleinen nationalen fanatasiewelt ein.
die forderungen nach regionalen produkten, der einstellung der eu-subventionspolitik und fairen preisen für die bäuer_innen sind aber untrennbar verbunden mit der abschaffung der kapitalistischen wirtschaftsordnung und der schaffung einer solidarischen weltgemeinschaft, die sich an ökologischen und sozialen belangen aller menschen orientiert. solange wir im kapitalismus leben, wird es unsinnige subventionen, wahnsinnige transportwege und ausgebeutete arbeiter_innen geben.
wir leben in einer vernetzten welt, in der wir alle voneinander abhängen und aufeinander angewiesen sind. die forderung nach einer nationalen wirtschaft ist unsolidarisch, egoistisch, zu kurz gedacht und menschenverachtend. sie ist faschistisch und den freien kräften ortenau würdig.
regionale produkte sind zu bevorzugen. nicht weil wir damit den deutschen bauernstand stärken, sondern weil wir ökologischer konsumieren. die eu-subventionen sind abzulehnen. nicht weil sie den deutschen bauernstand schädigen, sondern weil sie hauptsächlich großkonzernen zu gute kommen, tierquälerei und tiermord finanzieren und menschen in ärmeren ländern in armut, hunger und tod treiben.
mit den forderungen der freien kräfte ortenau ist kein blumentopf zu gewinnen, geschweige denn ein schönes leben.
aber hören wird sie am 22.10.2011 sowieso wieder niemand, da auch dann der protest laut und bunt sein wird.
alle gemeinsam gegen nazis.
für ein schönes leben jenseits von nation und kapital.
[wer sich den blog zur nazidemo und den ganzen aufruf anschauen will, sollte dies mit einer anonymen verbindung tun. hier könnte tor ein gutes werkzeug sein. hier die adresse der naziseite: http://logr.org/freiekraefteortenau/]