auch die jugend in islasmisch geprägten ländern hat die schnauze voll. das ist kein vorrecht der jugend der westlichen industrienationen.
seit einigen wochen gibt es immer mehr nachrichten über widerstand und rebellion aus gaza, der türkei, tunesien und algerien.
angefangen hat es mit dem manifest der jugend von gaza, das schon mitte dezember veröffentlicht und auf indymedia linksunten und in der taz übersetzt wurde.
wohltuend ist hier die wut auf beide seiten des israel/palästina-konflikts: „fick dich, hamas. fick dich, israel. fick dich, fatah. fick dich, un. fick dich, unwra. fick dich, usa!“ aus jeder zeile des manifests quillt die entäuschung, die angst, der hass, die wut, das „genug!“ und der wille zu veränderung.
sowohl die hamas, die fatah und israel bekommen einen spiegel vorgehalten, der ihnen zeigt, was sie mit ihrer kranken politik anrichten. die jugendlichen stellen sich in ihrem text nur auf eine seite, nämlich auf ihre eigene.
in tunesien, wo der islam offiziell staatsreligion und ein autoritäres regime unter zine el-abidine ben ali an der macht ist, verbrannte sich am 17. dezember 2010 ein junger gemüsehändler aus protest gegen polizeischikane. während er brannte, rief er: „schluss mit der armut! schluss mit der arbeitslosigkeit!“ von bis zu zwei weiteren selbstmorden ist die rede.
nachdem am 5.1. über 5000 menschen an dem begräbnis mohammed bouazizis teilnahmen, weiteten sich die proteste gegen armut und arbeitslosigkeit über ganz tunesien aus. es kam zu streiks, straßenschlachten und anonymous startete aus solidarität mit den menschen in tunesien die „operation tunesien“.
im ebenfalls islamischen nachbarland algerien kam es vor allem in der hauptstadt algier aber auch in anderen teilen des landes zu straßenschlachten mit der polizei. auslöser scheint auch hier vordergründig die schlechte wirtschaftliche lage zu sein, in der sich der großteil der menschen befindet, während wenige reiche immer reicher werden, geschützt von einem durch das militär gelenkten regime.
in der türkei kam es am mittwoch in ankara zu zusammenstößen zwischen linken studierenden und der polizei. eine demonstration gegen bildungsabbau und gewalttätige einsätze der polizei gegen frühere student_innendemonstrationen, die zur zentrale der regierungspartei akp marschieren wollte, wurde von der polizei mit tränengas und wasserwerfern angegriffen.
bei keinem dieser proteste spielte religion eine rolle. zumindest war dies nirgends herauszulesen. im manifest aus gaza steht z.b. ausdrücklich „…genug…der religiösen scheiße…!“
hier stehen jugendliche, gut vernetzt und informiert durch das internet, gegen ihre jeweiligen autoritären systeme und deren nutznießer_innen, die religiösen hass fördern, freiheit unterdrücken und armut brauchen, um selbst reich zu bleiben.
inwiefern diese proteste untereinander vernetzt sind, ist schwer zu sagen. wissen tun sie voneinander: das netz ist ein dorf…
der jugend in gaza, tunesien, algerien und der türkei gilt nigras solidariät.
koran, thora und bibel in die tonne kloppen.
regierungen stürzen.
leben.
Keep posting stuff like this i really like it