ferkel und igel für alle!

das seit oktober 2007 erhältliche kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ sorgt für einigen wirbel bei religiösen, konservativen und anderen humorlosen menschen.

das buch versucht auf kindgerechte art, religion als das, was sie ist, zu entlarven: unlogisch und verlogen. das schwein und der igel treffen auf vertreter der drei großen weltreligionen (judentum, islam und christentum) und kommen am ende zu dem schluss: „wer gott nicht kennt, der braucht ihn nicht.“

nun wird dem buch (und seinen machern) antisemitismus, plumpe religionsfeindlichkeit und indoktrination im kinderzimmer vorgeworfen.
zu diesen vorwürfen bezieht der autor auf seiner website ausführlich stellung.

das „bundesministerium für familie, senioren, frauen und jugend“ unter ursula von der leyen (cdu) prüft zur zeit eine indizierung. eine entscheidung wird für den 6. märz erwartet.

an diesem beispiel wird deutlich, wie weit es in deutschland mit der meinungsfreiheit und der trennung von staat und kirche her ist.

es wird als normal und von wert angesehen, wenn kinder im elternhaus, im kindergarten und in der schule religiöse werte vermittelt bekommen, sie im säuglingsalter ohne ihre zustimmung getauft werden und sonntagmorgens uns die kirchenglocken aus dem schlaf reißen. von indoktrination spricht hier niemand.

dass kinder dadurch, ohne eigene möglichkeit zum widerstand, in ein bestimmtes werteschema (ob christlich, jüdisch oder islamisch ist egal) gepresst und somit für ihr leben geprägt werden, wird nicht als anstößig und bevormundend gesehen.

aber ein kinderbuch, das auf ironische, humorvolle und ehrliche weise die religion in frage stellt ( und somit eine art ausgleich zum oben angeführten versucht ) wird mit indizierung bedroht.
der antisemitismusvorwurf ist hierbei ( gerade in deutschland ) natürlich eine starke waffe.

die drei dogmatischen weltreligionen und ihre ach so betroffenen vertreterInnen in deutschland und andere herrschaftstreue fanatikerInnen entlarven sich mit ihrem gejammere selbst: kritik wird nicht diskutiert oder gar reflektiert, sondern als angriff auf die würde, als blasphemie, als antisemitismus und indoktrination diffamiert.

kinder haben aber ein recht auf informationen, die sich gegen religion richten und diese in frage stellen. wie sollten sie sonst entscheiden, ob sie glauben sollen oder nicht?

in diesem sinne: ferkel und igel in die kinderzimmer, kindergärten, schulen, leihbibliotheken, wartezimmer und auf die kindergeburtstagstische…am besten noch vor dem 6. märz.

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