die häuser denen, die drin wohnen…

[einige gruppen des anarchistischen netzwerks südwest* veranstalten gemeinsam mit den lokalen recht-auf-stadt-gruppen eine kleine rundreise mit peter nowak, der dabei sein neues buch „zwangsräumungen verhindern!“ vorstellen wird.]

Veranstaltungsrundreise: Buchvorstellung Zwangsräumungen verhindern!

Zwangsräumungen verhindern!
Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor und Journalisten Peter Nowak.

Poster_VA_PeterNowak_finalSeit Jahren werden in Deutschland tausende Menschen zwangsweise aus ihren Wohnungen geräumt, weil sie die Miete nicht zahlen können. Bisher gab es dagegen kaum Proteste. Doch seit einigen Monaten lassen sich Mieter_innen nicht mehr still vertreiben.

Der Journalist Peter Nowak hat in der Edition Assamblage das Buch „Zwangsräumung verhindern“ herausgegeben, in dem Geschichte und Perspektiven dieser Bewegung im Mittelpunkt stehen. Auf der Veranstaltung soll es vorgestellt werden.

Häufig liegt der Grund für die Mietschulden in der Weigerung der Jobcenter die volle Miete zu übernehmen. Ein weiterer Grund ist die zunehmende Totalsanktionierung von Erwerbslosen. Dabei werden ihnen sämtliche Einkünfte gestrichen und die Betroffenen können dann auch die Miete nicht mehr zahlen. Auf der Veranstaltung soll daher auch diskutiert werden, ob und wie de Kampf gegen Zwangsräumungen mit dem Kampf gegen Niedriglohn und Hartz IV verbunden werden kann.

Die Rundreise mit Peter Nowak, organisiert vom Anarchistischen Netzwerk Südwest* in Kooperation mit den lokalen Recht auf Stadt Initativen:

Montag 15.09 | Freiburg: Strandcafé (Adlerstraße 12) | 20 Uhr
Dienstag 16.09 | Karlsruhe: Wagenburg (Haid- und Neu- Straße 153) | 20 Uhr
Donnerstag 18.09 | Mannheim: Wild West (Alp­horn­str. 38) | 20 Uhr

Flyer zum verteilen

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gǎi dào 改道 nr. 45 / anarchistisches treffen in japan

[am ersten september ist die aktuelle ausgabe der gǎi dào 改道 erschienen. der inhalt erstreckt sich von kuba über japan bis in den hambacher forst, von christlichem anarchismus über freien sperrmüll zur psychlogosierung des nationalismus. und das ist nur eine auswahl. also mal wieder ein umfangreiche, lesenswerte ausgabe. abonnieren könnt ihr die druckversion hier und online lesen hier.

von mir gibt es eine kleine übersetzung zum „treffen am sechsten august“ 2015 in japan, die ihr unten lesen könnt.]

Das „Treffen am Sechsten August“ in Hiroshima 2015

Die Vereinigung für Anarchistische Studien in Hiroschima entschied beim diesjährigen „Treffen am Sechsten August“, eine große Bandbreite von am Anarchismus interessierte Menschen aus Japan oder von außerhalb zum „Treffen am Sechsten August“ 2015 einzuladen. Der Grund ist der 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Japans Niederlage im Zweiten Weltkrieg.

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Die Gruppe für Anarchistische Studien Kansai, die diese Einladung begrüßt, hat entschieden, sich gemeinsam mit der Forschungsgruppe für Anarchismus Hiroshima an der Organisation des „Treffens am Sechsten August“ einzubringen. Sie richten ihre Einladung speziell an am Anarchismus interessierte Menschen, die nicht aus Japan kommen. Die Gruppe für Anarchistische Studien Kansai nimmt Anmeldungen zum „Treffen am Sechsten August“ 2015 entgegen. Falls du teilnehmen willst, kontaktiere uns bitte über unten stehende E-Mail-Adresse. Wir nehmen auch Anmeldungen von Gruppen oder Einzelpersonen entgegen, die sich vorstellen können, die Veranstaltung mit uns gemeinsam zu organisieren.

Und wir suchen Menschen, die Englisch in Japanisch und Japanisch in Englisch übersetzen können, die Menschen aus dem Ausland unterstützen können und die beim Aufbau des Veranstaltungsortes und bei anderen organisatorischen Aufgaben helfen wollen.

Wir suchen speziell Menschen, die in oder in der Gegend von Hiroschima leben und die sich während des kommenden Jahres mit Mitgliedern der Forschungsgruppe für Anarchismus Hiroshima unterhalten können. Falls du daran Interesse hast, melde dich bitte bei unten stehender E-Mail-Adresse.

Auch wenn das Programm für das Treffen noch nicht feststeht, planen wir ab dem Morgen bis zum Abend in der Innenstadt von Hiroschima eine Demonstration, ein Treffen mit Diskussionen und Vorträgen zur anarchistischen Bewegung in Japan und in der ganzen Welt.

Die Gruppe für Anarchistische Studien Kansai plant hauptsächlich Vorträge aus Sicht akademischer Forschung.

Wir suchen gesprochene Vorträge auf Japanisch und Englisch, die ca. 20 Minuten dauern. Die Themen sollten mit dem Sechsten August zu tun haben: z.B. Hiroschima und Anarchismus, Atomwaffen/Atomenergie und Anarchismus, Krieg und Frieden und Anarchismus.

Wir freuen uns auf eure Teilnahme. Lasst uns am Sechsten August 2015 in Hiroschima zusammenkommen.

Kontakt-E-Mail-Adresse: joh.most@gmail.com

Web: https://kansaianarchismstudies.blogspot.jp/

 

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kürbissuppe für alle!

[die anarchistische initiative ortenau geht ein bischen in die offensive und veranstaltet ab kommenden donnerstag ein sogenanntes offenes treffen. beim ersten gibt es leckere, vegane kürbissuppe.]

Erstes Offenes Treffen der Anarchistischen Initiative Ortenau

brewingpatchIn Zukunft werden wir regelmäßig offene Treffen veranstalten, zu denen jede*r Mensch kommen kann, der Interesse hat, sich über uns und unsere Aktivitäten zu informieren, der mit uns diskutieren oder einfach nur eine nette gemeinsame Zeit in entspannter Atmosphäre abseits des Alltäglichen verbringen möchte.

Dazu laden wir euch ein.

Wann, wo und wie unsere Treffen stattfinden, erfahrt ihr über Flyer, unseren Blog und unseren Newsletter. Darum haltet die Augen auf, schaut regelmäßig rein und lasst euch überraschen, was wir als nächstes planen.

Dieses Mal:
Vegane Vokü
Donnerstag, den 04. September 2014, ab 19 Uhr
Alarm e.V., Lise‐Meitner‐Straße 10, 77652 Offenburg

 

 

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augenblick mal…

„augenblick mal…!“ dachte ich, als ich im vorbeifahren aus dem augenwinkel einen blick auf den offenburger knast erhaschte. habe ich das richtig gelesen? in riesigen buchstaben? auf dem dach des knastes? ja, tatsächlich, dort steht eine 35 meter lange skulptur aus zwei meter hohen buchstaben, die das wort „augenblick“ bilden.

augenbLICK_gross

[augenblick foto geklaut von hier.]

mein erster gedanke war, dass ich das ganz schön zynisch finde, den gefangenen menschen das wort „augenblick“ unter die nasen zu reiben. als ob ihre gefangenschaft nur einen solchen dauern würde. viele sitzen hier für jahre und lebenslänglich.

doch die gefangenen bekommen die skulptur nur sehr selten zu sehen: sie steht auf dem dach der zwangsarbeits-werkstätten und ist nur vom besucher*innenraum und den verwaltungsräumen zu sehen. und eben von außerhalb der mauern.

was also will die skulptur in uns auslösen? vielleicht das:

aus sicht der besucher*innen: zum glück bin ich nur einen augenblick hier eingesperrt…
aus sicht der angestellten in der verwaltung: zum glück dauert es nur noch einen augenblick bis zum feierabend…
aus sicht des gefangenen, der dann doch mal besuch erhält oder in einem büro der verwaltung z.b. sein beschlagnahmtes radio zurückverlangen will: augenblick mal, wollen die mich verarschen? ich bin noch neun jahre, acht monate und 24 tage hier drin…

die künstlerin lucia dellefant schreibt auf ihrer seite dazu:

„Die den Fenstern zugewandte Front des 30 Meter langen Wortes ist aus V2A 3D Stahl gefertigt. In dieser glänzenden Oberfläche spiegelt sich das Geschehen innerhalb der Räume und auf den Dachterrassen. Diese Spiegelungen in der Skulptur halten Augenblick für Augenblick fest und lassen diese für jeden im wahrsten sinne des Wortes ersichtlich werden.

Durch das Lesen des Wortes, das beobachten der Bewegungen und die Wahrnehmung der eigenen Person in der reflektierenden Oberfläche, wird die gegenwärtige Handlung des Betrachters für einen Augenblick unterbrochen – der Betrachter nimmt sich aus einem zeitlichen Ablauf heraus, hält inne und verharrt für einen Moment.

Es entsteht eine Pause, Ruhe kehrt ein und der Augenblick gewinnt an Raum. Vergangenheit und Zukunft, Entscheidungen, Aufgaben und Bedürfnisse, all diese Dinge rücken in den Hintergrund, können für ein paar Sekunden vergessen werden – nur der Augenblick – das subjektive empfinden von Gegenwart – zählt.

Die Skulptur AUGENBLICK lässt uns die Faszination eines Momentes erleben, ihn bewusster empfinden und ihn genießen, weit über den Begriff hinaus – beim Anblick der wunderbaren Landschaft.“

kein wort zum ort ihrer kunst, kein wort über die menschen, die hier eingesperrt sind. dafür sinnloses geschwurbel über „Wahrnehmung der eigenen Person“, stillstehende zeit und die „wunderbare Landschaft“. ist das zynismus? verdrängung von gesellschaftlicher realität (über 70.000 menschen sind in deutschland eingeknastet.)? egal, wo, hautpsache ich bringe meine kunst an den bau?

ich frage mich:
augenblick mal, warum werden menschen eingesperrt, um ihnen zu helfen?
augenblick mal, warum ist kunst oft so scheiße?

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alles für alle und zwar umsonst

[alarm offenburg veranstaltet zum zweiten mal einen umsonstflohmarkt.]

umsonstflohmarkt

Umsonst Flohmarkt in Offenburg am 28.Juni 2014

Samstag, 28.06.2014
10 – 15 h auf dem Marktplatz in Offenburg

Ein Umsonst-Flohmarkt? Was ist denn das?
Im Gegensatz zu herkömmlichen Flohmärkten, Tauschbörsen oder Second-Läden sind alle angebotenen Produkte bei einem Umsonst-Flohmarkt umsonst. Das heißt, dass Sie die lang gesuchte Schallplatte oder die passenden Hosen für Ihre Tochter wirklich einfach so mitnehmen können. Ohne Gegenleistung und ohne schlechtes Gewissen.

Unsere Welt ist überfüllt mit mehr oder weniger nützlichen Produkten. Ein großer Teil davon liegt die meiste Zeit über (oft vergessen auf dem Dachboden, in der Garage oder im Schrank) ungenutzt herum. Das will unser Umsonstflohmarkt aufzeigen und im Kleinen aufbrechen. Ressourcen schonen, Müll vermeiden, weiterverwerten. Mitnehmen, nutzen, weitergeben – aber ohne zu zahlen.

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freedom not frontex: auftaktdemonstration in kehl und strasbourg

350 menschen demonstrierten am sonntag für die bewegungsfreiheit aller menschen und gegen das rassistische grenzregime der europäischen union.

nachdem es 2012 den refugee protestmarch und den marche européenne des sans-papiers et migrant.e.s und 2013 die refugee bus tour gab, folgt in diesem jahr der marsch für die freiheit nach brüssel unter dem motto „freedom not frontex“. startpunkt sollten kehl und strasbourg sein und hier sollte auch der erste grenzübertritt erfolgen

liefen die vorbereitungen für den gesamten marsch schon seit einigen monaten, kamen die lokalen aktivist*innen in strasbourg und der ortenau eher knapp vor kurz in die pötte und so hatten sie nur etwa sieben wochen zeit, sich zusammenzufinden und den auftakt des marsches zu organisieren: schlafplätze, voküs, legal team, demo-sanitäter*innen, schutz, die demo in kehl und strasbourg anmelden, den grenzübertritt mit den behörden aushandeln, den rahmen des aktionstages abstecken und das alles zu berwerben. wie immer klappte das ganze auf den letzten drücker und der 18. mai stand vor der tür.

nach und nach trafen ab 10 uhr morgens auf dem kehler bahnhofsvorplatz immer mehr menschen ein: flüchtlinge, migrant*innen und unterstützer*innen versammelten sich um den infopoint und bereiteten sich auf die demonstration und den ersten grenzübertritt vor. am infopoint lagen stadtpläne, legal-team-informationen und flyer in verschiedenen sprachen bereit. eine samba-band spielte sich warm, der lebenslaute-chor sang, begleitet von einer gitarre, ein paar lieder und verschiedene redner*innen gingen auf organisatorische und inhaltliche details ein. die anwesende bereitschaftspolizei aus freiburg hielt sich im hintergrund, filmte aber ohne anlass die teilnehmer*innen der demo.

um 13:10 uhr ging es dann los in richtung europabrücke über den rhein, dessen mitte als staatsgrenze herhalten muss. auf der brücke wurde eine schweigeminute abgehalten: so konnte jede*r auf seine/ihre art den an den außengrenzen der eu gestorbenen menschen gedenken. als bleibende mahnung wurden schuhe von geflüchteten menschen am brückengeländer angebracht.

bei knallender sonne wurde die staatsgrenze überschritten und es ging weiter, am nicht mehr existierenden zollgebäude und ibis-hotel vorbei, in richtung city (diese wurde von der martialisch ausgerüsteten französischen bereitschaftspolizei crs gegen zutritt abgesichert…angeblich um den stattfindenden marathon zu schützen…) , zum rathaus, zum place d’austerlitz und schließlich zum museum für moderne kunst, wo auf dem place hans-jean arp zum abschluss ein konzert mit verschiedenen musiker*innen und bands stattfand. danach ging es entweder zur veganen vokü der genialen maulwürfe aus freiburg in der nähe des autonomen kulturzentrums molodoï oder zur theateraufführung der bühne für menschenrechte, die im cinema odyssee die asyl-monologe aufführten.

die stimmung während der demo war sehr gut und ausgelassen: der erste grenzübertritt war geschafft und der erfolg des tages machte vielen mut für den weiteren marsch. es wurden wegen dem guten wetter viele passant*innen angetroffen und über den marsch und dessen ziele informiert.

am darauffolgenden aktionstag wurde auf dem place kléber in der innenstadt eine banderole mit tausenden namen von an den eu-außengrenzen dem tod überlassenen menschen ausgerollt. im anschluss fand eine demonstration statt und in zwei kleineren aktionen wurden die siedlung der roma und das abschiebegefängnis in geispolsheim besucht. an letzterem wurden die aktivist*innen von der nervösen paf (police aux frontières: französische grenzschutzpolizei, eine abteilung der police nationale, welche ungefähr der deutschen bundespolizei entspricht) umzingelt, weil sie angeblich am knastzaun plakate angebracht hatten. nach einer anwaltlichen intervention, konnten sie unbeschadet wieder gehen.

am heutigen dienstag setzte sich der marsch mit ca. 60 menschen in richtung furdenheim in bewegung. über verschiedene stationen und mit drei weiteren grenzübertritten wollen sie ende juni und nach über 500 km brüssel erreichen.

aktuelle informationen findet ihr während des marsches auf freedomnotfrontex.noblogs.org.

solidarität mit den mutigen menschen des marsches.
no nation, no border! fight law and order!

[wenn ihr die fotos anklickt, werden sie…größer! echt jetzt!]

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gegen das grenzregime in und um europa! freedom not frontex!

[während die etablierten und nicht so etablierten parteien am 25.05.2014 mit immer inhaltsloseren parolen und nach wachstum schreienden programmen um die stimmen ihrer wähler*innen buhlen, nehmen migrant*innen und flüchtlinge aus ganz europa ab dem 18.05. ihr schicksal selbst in die hand: sie marschieren von strasbourg nach brüssel, missachten bewusst die menschenverachtenden auflagen der jeweiligen asyl- und ausländer*innengesetzgebungen und sagen ganz deutlich: es reicht! hier poste ich den aufruf von alarm offenburg für die aktionstage in kehl/strasbourg vom 18. bis zum 20.05.]

Marsch für die Freiheit – Freedom not Frontex!

Sonn­tag, 18.​05.​2014 Auf­takt­kund­ge­bung und De­mons­tra­ti­on in Kehl

Refugees-welcomeAb dem 18.​05.​2014 wer­den meh­re­re hun­dert Ak­ti­vist*innen, Flücht­lin­ge und Mi­grant*innen aus ganz Eu­ro­pa von Stras­bourg nach Brüs­sel mar­schie­ren. Die be­ste­hen­den Gren­zen wer­den be­wusst über­schrit­ten und in ver­schie­de­nen eu­ro­päi­schen Städ­ten sind Zwi­schen­stopps ge­plant.

Der Marsch be­ginnt mit dem Grenz­über­tritt von Deutsch­land nach Frank­reich, von Kehl nach Stras­bourg.

Die Ak­ti­vist*innen wen­den sich mit ihrer Ak­ti­on gegen die un­mensch­li­che Asyl­po­li­tik in Eu­ro­pa und neh­men mit die­sem Marsch ihre Be­lan­ge selbst in die Hand.

Aus dem Auf­ruf:
„Wir haben einen Traum:
– Be­we­gungs­frei­heit und freie Wahl des Wohn­sit­zes für alle Asyl­su­chen­den
– Stopp der Du­blin­fal­le und der Zwangs­un­ter­brin­gung in La­gern in Eu­ro­pa
– Dau­er­haf­te Auf­ent­halts­pa­pie­re
– Stopp der In­haf­tie­rung und Ab­schie­bun­gen von Mi­gran­t_in­nen
– Glei­che Ar­beits­be­din­gun­gen für Alle
– Glei­che po­li­ti­sche, so­zia­le und kul­tu­rel­le Rech­te für Alle: Recht auf Bil­dung und auf Ar­beit
– Stopp der im­pe­ria­lis­ti­schen Po­li­tik Eu­ro­pas: kein Frei­han­dels­ab­kom­men und keine NA­TO-​     Krie­ge
– Fron­tex, Eu­ro­sur und an­de­re An­ti-​Mi­gra­ti­ons­po­li­ti­ken und Maß­nah­men ab­schaf­fen“

Sonn­tag, 18.​05.​2014
Ab 10 Uhr Kund­ge­bung am Keh­ler Bahn­hof
13 Uhr De­mons­tra­ti­on über die Eu­ro­pa­brü­cke nach Stras­bourg
17 Uhr 30 Kon­zert

Mon­tag, 19.​05.​2014
Ak­ti­ons­tag in und um Stras­bourg

Diens­tag, 20.​05.​2014
of­fi­zi­el­ler Be­ginn des Mar­sches für die Frei­heit

Wer blei­ben will, soll blei­ben!
Wer kom­men will, soll kom­men!
No bor­ders, no na­ti­ons!

Wir so­li­da­ri­sie­ren uns mit den Ak­ti­vist*innen des Mar­sches für die Frei­heit und rufen dazu auf, an den Ak­tio­nen vom 18.-20.​05. teil­zu­neh­men, ins­be­son­de­re an der Kund­ge­bung in Kehl und der De­mons­tra­ti­on von Kehl nach Stras­bourg.

Infos unter freedomnotfrontex.​noblogs.​org.

Alarm Of­fen­burg, Mai 2014

 

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trojaner, schlapphüte und anderes gesindel…

„der staat und seine trojaner“ heißt ein interessantes und gut recherchiertes radiofeature der ard.

1984manualvon der zufälligen entdeckung eines staatstrojaners auf dem eigenen laptop durch einen kaufmann über die wirren statements von politiker*innen bis hin zu den üblen verflechtungen von staat, privatwirtschaft und widerlichen diktaturen passt dieses feature zum nsa-skandal wie die faust aufs auge: es zeigt einmal mehr, dass wir nicht bis in die usa blicken müssen, um überwachungsmaß-nahmen anzuprangern. der deutsche staat ist selber gut dabei. ist zwar nicht wirklich was neues, aber spannend zu hören.

hier könnt ihr es euch anhören und sogar herunterladen: der staat und seine trojaner

 

 

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ein schwarzer tupfer im tristen bunt…

[hier könnt ihr den 1. mai-aufruf der anarchistischen initiative ortenau zum antikapitalistischen blöckchen in offenburg lesen. ich glaube, das ist das erste mal, dass eine anarchistische gruppe versucht, sich am offenburger 1. mai-getaumel zu beteiligen. wir werden in einem umfeld, in dem z.b. im jahre 2010 der damalige gdp-landesvorsitzende rüdiger seidenspinner der hauptredner war, keinen leichten stand haben, aber immer nur in anderen städten auf die straßen zu gehen, reicht uns nicht mehr…]

Heraus zum 1. Mai! Hinein ins antikapitalistische Blöckchen in Offenburg!

anarquia bildDer 1. Mai ist weltweit einer der wichtigsten Tage der Arbeiter*innen-bewegung. Die IG Metall Offenburg nimmt diese Tatsache zum Anlass, um auf ihrer Website mit dem Text “Blick in die Geschichte des 1. Mai – Vom Kampftag zum Volksfest” auf den Ursprung dieses Tages hinzuweisen. Als Anarchist*innen fühlen wir uns da natürlich angesprochen und wollen uns in diesem Jahr zum ersten Mal in den 1. Mai in Offenburg einbringen.

“Was ist die Liebe zur Arbeit doch für ein Wahnsinn! (…) Was für eine szenische Geschicklichkeit hat das Kapital bewiesen, als es die Ausgebeuteten dazu gebracht hat, die Ausbeutung zu lieben, den Gehängten die Schnur und den Sklaven die Fesseln. Bis heute hat die Idealisierung der Arbeit die Revolution getötet.”
(Alfredo M. Bonanno)

Das Gewerkschaftsmotte lautet 2014 “Gute Arbeit – Soziales Europa”. Und genau dafür wollen sich die Gewerkschaften einsetzen: Für bessere Arbeitsbedingungen und ein besseres Miteinander in Europa. Doch was ist “gute Arbeit”, die ja immer Lohnarbeit ist, im kapitalistischen Wirtschaftssystem? Was soll ein “soziales Europa” sein, das sich nach außen hin mit einem tödlichen Abschottungssystem gegen Menschen in Not abschirmt und im Inneren, von Krisen geschüttelt, chauvinistische Ressentiments pflegt und die “Schuld” bei den “faulen Südländer*innen” sucht?

Die Sisyphosarbeit der Gewerkschaften

“In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Arbeit die Ursache des geistigen Verkommens und körperlicher Verunstaltung”
(Paul Lafarque)

Wir finden es legitim, sich im Hier und Jetzt für mehr Lohn, bessere Bedingungen am Arbeitsplatz und stärkeren Kündigungsschutz einzusetzen. Wir freuen uns auch, wenn auf dem Lohnzettel ein paar Euro mehr stehen.
Wir schätzen das antifaschistische und antirassisitische Engagement vieler Gewerkschaftler*innen.
Wir ziehen den Hut vor der Hartnäckigkeit einzelner linker Gewerkschaftsfunktio-när*innen.
Immer wieder ringen die Gewerkschaften in tagelangen Tarifverhandlungen den “Arbeitgeber*innen” ein paar Cent mehr Lohn ab, nur um dann an einer anderen Stelle wieder einen herben Rückschlag zu erleiden, weil die nächste Krise, im Namen der Erhaltung von Arbeitsplätzen, die Entlassung von 20.000 Menschen “alternativlos” macht. Es ist ein ständiges Hin und Her, ein Auf und Ab innerhalb der Regeln des Kapitalismus. Und darum können sozialpartnerschaftliche Gewerkschaften niemals gewinnen.

Was wir vermissen

“Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”
(Paulus, August Bebel, Adolf Hitler, Franz Müntefering)

Wir vermissen bei den Gewerkschaften eine echte Zukunftsperspektive, die über Lohnforderungen und das Organisieren von Volksfesten hinaus geht. Gewerkschaften, die keinen revolutionären Anspruch haben, müssen im Kapitalismus zu Partner*innen des Kapitals oder zu dessen Spielball werden. Beides ist der Fall.
Wir vermissen die kritische Auseinandersetzung mit der Glorifizierung der Lohnarbeit.
Wir vermissen eine antikapitalistische Analyse der Krise, jenseits von Manager*innen-schelte und der Ablehnung des “Finanzkapitalismus”.

Was wir wollen

Wir wollen selbstverwaltete Gewerkschaften, die Alternativen zum Kapitalismus aufzeigen, die am Aufbau einer solidarischen Gesellschaft mitwirken und die die soziale Revolution nicht für ein Gespinst aus längst vergangenen Tagen abtun. Kündigt die Sozialpartnerschaft mit dem Kapital und geht in den politischen Streik!

Wir rufen zur Teilnahme am antikapitalistischen Blöckchen innerhalb der DGB-Demo in Offenburg auf!
Kommt zu unserem Infostand beim Straßenfest, diskutiert und streitet mit uns.

“Zur Existenz als Unterdrückter oder Unterdrückte gibt es nur eine Alternative: die freiwillige Kooperation zum Besten aller.”
(Errico Malatesta)

Darum: Nicht verzagen! Am 1. Mai auf die Straßen Offenburgs! Rein in’s antikapitalistische Blöckchen!

Demo: 10 Uhr am Fischmarkt zur Reithalle
Im Anschluss DGB-Straßenfest (u.a. mit einem kleinen Infostand der Anarchistischen Initiative Ortenau) an der Reithalle

Anarchistische Initiative Ortenau (April 2014)

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„wir bleiben sand im getriebe!“ demo in freiburg

200 – 300 menschen demonstrierten in freiburg für die herausgabe der gestohlenen wägen und für mehr wagenplätze.

nachdem am montag die stadtoberen und ihre grünen und blauen büttel ohne vorwarnung und nach einem zweiwöchigen katzundmausspiel quer durch freiburg von einem bordstein zum anderen alle wägen des kollektivs sand im getriebe gestohlen haben, war die wut bei vielen freiburger*innen groß und nach einer ersten spontandemo am 16.04. wurde nun zur heutigen demo moblilisiert.

vor dem schicken konzerthaus am freiburger hauptbahnhof stand eine schlange von wägen aus ganz deutschland und bayern, geschmückt mit transparenten. daneben und dazwischen versammelten sich nach und nach 200 – 300 menschen. die zahlreich anwesende polizei war eher entspannt, antikonfliktbeamt*innen mischten sich rotzfrech unter die demo und es schien niemanden zu stören. mich verstörte es.

gegen 17 uhr ging’s dann zum bahnhof los, wo in richtung fußgänger*innenzone abgebogen werden sollte, was die polizei aber nicht zulassen wollte. zumindest mit den wägen im schlepptau nicht. nach einigem hinundher, einer kurzen blockade der straße, einigten sich die verhandelnden menschen mit dem revierleiter harry hochuli darauf, dass die demo mit zwei wägen in die innenstadt dürfe, die restlichen wägen aber außenrum fahren sollten. schließlich war ja ostersonntag und die menschen müssen ja einkaufen. und ein fußballspiel des männerteams des sc freiburg war auch noch und überhaupt sollten demonstrationen doch bitteschön draußen auf dem feld oder im wald stattfinden, wie ein kundiger passant kundtat. also taten wir das dann auch so: mit zwei wägen und der ganzen bagaasch zogen wir durch die kajo, informierten osterngeplagte, geld verprassende passant*innen durch redebeiträge von verschiedenen gruppen, bedröhnten die city mit krasser mucke, verteilten flugis und atmeten feinste dieselabgase. das war schon was.

am siegesdenkmal trafen wir dann wieder auf die anderen wägen und zogen mit diesen, als ob wir nicht schon genug gezogen wären, noch ein paar runden um die innenstadt (vielleicht war’s auch nur eine halbe runde, mir war’s zu viel…). es wurden noch mehr redebeiträge vor immer weniger leuten gehalten, bzw abgespielt und am holzmarkt löste sich die demo dann auf.

alles in allem eine feine demo, die vielen menschen in der stadt ihre anliegen näher bringen konnte. ich hätte mehr menschen erwartet, aber vielleicht sind auch in der radikalen linken, der alternativen szene oder was auch immer mehr menschen als gedacht mit eier kaufen, verstecken, suchen oder finden beschäftigt.

aber noch ist nicht aller tage abend und wie hat es jemand am demomikrofon gesagt: „wir freuen uns auf einen heißen sommer!“

her mit den wägen!
her mit einem neuen wagenplatz in freiburg!
für die anarchie!

[zum vergrößern der fotos einfach anklicken. ein besonderes schmankerl (danke für den tipp!) ist das bild mit dem polizeibeamten von hinten fotografiert: weiß er von seiner ganz besonderen nummer? 1-3-1-2…dämmert’s?]

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