Die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland sind ausgeschaltet

Nach 63 Jahren laufender Atomreaktoren wurden gestern die letzten drei verbliebenen AKWs Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland in Deutschland abgeschaltet.

Die Geschichte der Nutzung der Atomenergie ist ohne den massiven und über Generationen anhaltenden Widerstand gegen sie nicht denkbar. In Whyl, Brokdorf, Wackersdorf und bei den langjährigen Protesten gegen die Castortransporte wurden unzählige Menschen politisiert, spürten Selbstwirksamkeit und Solidarität in einer immer krasser durchkapitalisierten und entsolidarisierten Gesellschaft und erkannten, dass es so wie es ist, nicht bleiben darf.

Die Katastrophe von Fukushima beschleunigte den Ausstieg: Unter der Merkelregierung wurde er im Angesicht der Kernschmelze in Japan im Jahr 2011 beschlossen und nun endlich gegen den Widerstand unbelehrbarer Marktradikaler und faktenresistenter Jammerlappen umgesetzt.

Geradezu zynisch mutet es an, dass heute im finnischen Eurajoki der mächtigste Atomreaktor Europas in Betrieb genommen wurde. Mit Zustimmung der dortigen Grünen soll die Atomkraft noch weiter ausgebaut werden und das unter dem Deckmantel des Klimaschutzes. Weltweit befinden sich dutzende AKWs im Bau und der Planung. Und deutsche Konzerne verdienen sich weiterhin eine goldene Nase dabei.

Wir sind immernoch erst dann zufrieden, wenn alle Atomanlagen weltweit abgeschaltet sind.
Solidarität mit den Widerständischen überall.

 

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