20 Aktivist*innen des Ortenauer Klimabündnisses blockierten für eine dreiviertel Stunde die Unionbrücke in Offenburg und forderten im Rahmen des Umbaus des Bahnhofsviertels ihre Sperrung für den Individualverkehr.
Der Kampf gegen die Klimakatastrophe muss auch konkret und sichtbar sein, die Verkehrswende muss auch vor Ort in zäher Arbeit auf der Straße und im Gespräch mit den Menschen erkämpft und durchgesetzt werden. Diese Aufgabe hat sich das Ortenauer Klimabündnis gesetzt. 20 Gruppen und Organisationen und viele Einzelpersonen organisieren sich im Bündnis, um gemeinsam im Kleinen wie im Großen für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen.
In Offenburg soll in den kommenden Jahren das Viertel westlich des Bahnhofes umgestaltet werden. Wird dies wie bisher auto-optimiert getan oder zukunftsorientiert: Das heißt klimafreundlich, menschengerecht und ausgelegt auf Fahrad- und Fußgänger*innenverkehr?
Mit der Blockade sollte der Planfall 4 in’s Licht gerückt werden, der eine
Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofes ans nördliche Ende des Bahnhofes vorsieht. Das neuralgische Auto-Nadelöhr Unionbrücke könnte in diesem Zuge für den Individualverkehr gesperrt werden und die Innenstadt für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen sicherer und attraktiver werden.
Um 14 Uhr wurde die Brücke mit Transparenten und Gehzeugen von den Aktivist*innen dicht gemacht. Passant*innen und freundlich gesinnte Autofahrer*innen wurden mit Flugblättern über die Aktion aufgeklärt. Nicht alle Autofahrer*innen konnten die Situation gelassen ertragen: Mittelfinger, angedeutete Pistolenschüsse, Hupen und Schreien waren ihre Argumente. Ein*e Autofahrer*in wollte sogar mitten durch die Students for Future fahren. Doch die waren echt und keine Fata Morgana. Sie müsse doch zur Arbeit! Für ein pünktliches Erscheinen bei der Maloche, fahren manche über Leichen…
Gegen viertel vor drei und nass bis auf die Socken wurde die Blockade beendet.
Verkehrswende jetzt.
Die Klimakrise und ihre Verursacher*innen überall bekämpfen.
System Change – Not Climate Change.
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