Mit der gestrigen Demonstration startete offiziell die Kampagne „Die Verkehrswende gemeinsam erkämpfen“ des Ortenauer Klimabündnisses. Über 200 Menschen folgten dem Aufruf, zogen durch die Innenstadt und besetzten im Anschluss mindestens zwei Parkplätze.
Der menschengemachte Klimawandel schreitet munter voran, ungachtet dessen, dass er nach wie vor von vielen Menschen, Parteien und Organistionen geleugnet wird. Die durch den ungebremsten, global wütenden Kapitalismus gepushten Ursachen Energiegewinnung, Verbrennungsmotoren, Mobilität, industrielle Landwirtschaft und Herstellung von tierlichen Produkten schenken sich nicht viel und wir müssen an vielen Fronten kämpfen, um die krassesten Auswirkungen der Katastrophe abzumildern. Das Ortenauer Klimabündnis konzentriert sich im Moment auf die Verkehrswende. In seinem Selbstverständnis schreibt das Bündnis:
Die Klimakrise wirkt sich auf alle Lebensbereiche global aus. Darum müssen wir auch überall mitanpacken und gegen die bestehenden zerstörerischen Verhältnisse und für eine ökologische, bedarfsorientierte und solidarische Weltgemeinschaft kämpfen.
Weltweit kämpfen Menschen gegen die industrialisierte Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und Massentierhaltungen, gegen Kohleabbau, Erdöl- und Gasgewinnung, Flächenversiegelung und vieles mehr.
Wir sehen uns als Teil dieser wachsenden Bewegung.Unser derzeitiger Fokus liegt in der Verkehrswende. Die Abkehr von der erdölbasierten, individualisierten Mobilität hin zu einer klimaneutralen, kollektiven ist eine der zentralen Forderungen der weltweiten Klimabewegung und ihr fühlen wir uns hier, in der Ortenau, verbunden, auch weil wir hier gute Voraussetzungen sehen, dieses Ziel zu erreichen.
Damit wir alle uns klimafreundlich bewegen können, müssen wir gemeinsam dafür eine Infrastruktur erkämpfen, die das ermöglicht: Wir brauchen sichere Fahrradwege, mindestens autofreie Innenstädte und einen besseren, attraktiveren und kostengünstigen ÖPNV.
Mit der Kampagne „Die Verkehrswende gemeinsam erkämpfen“ will das Bündnis genau das erreichen. Neben vielen kleineren Aktionen im Vorfeld (Infostände, Info-Fahrten im lokalen ÖPNV, Petition, Anschreiben der Kreisrät*innen, Parkplatzbesetzungen) sollte zum Jahresanfang mit der zentralen Demo in Offenburg ein lauter Aufruf an die Ortenauer Bevölkerung geschickt werden.
Rechtzeitig zum Start der Demo am ZOB kam die Sonne raus und der bunte Zug setzte sich nach der Auftaktkundgebung mit Live-Musik und einer Rede von alarm Offenburg in Richtung Innenstadt in Bewegung. Vorneweg gingen Aktivist*innen mit Gehzeugen. Ein Gehzeug ist ein Holzrahmen, der von einer Person mit Hilfe von Gurten getragen wird. Sie nimmt so ungefähr den Raum eines PKWs ein und zeigt, wie viel Platz so eine Blechkiste, die oft nur von einem Menschen gefahren wird, braucht. Mit vielen Transparenten, Schildern, verschiedenen Fahrrad-Arten, Flyern, Parolen und Lautsprecherdurchsagen wurde die Forderung nach einer klimaneutralen Mobilität und der dazugehörenden Infrastruktur deutlich gemacht. In zwei Redebeiträgen machten die BI Rückenwind und die Linke Liste Ortenau/Linksjugend deutlich, was genau die unmöglichen Zustände, die Kritik, die Forderungen und mögliche Lösungsansätze sind.
Die Demo ging weiter und endete nach einer langen Runde durch oft menschenleere Straßen (das muss nächstes Mal besser werden…) auf dem Parkplatz am Technischen Gymnasium, wo nach einem Redebeitrag des BUND die freien Parkplätze mit Liegestühlen und Decken von Aktivist*innen besetzt wurden. Ein weitere Gruppe machte sich auf zum Parkplatz am selbstverwalteten städtischen Jugendzentrum Kessel und besetzte dort, begleitet von schlechter 80er-Jahre-Mucke, Pizza, veganen Muffins, Kaffee und Bier, die Einfahrt, so dass zwar Autos den Parkplatz verlassen aber nicht befahren konnten.
Die Demo war ein gelungener Auftakt der Kampagne. Viele weitere Aktionen sollen folgen. Die nächste größere wird am 28. März ein großese Straßenfest vor dem Bahnhof sein.
Infos zum Bündnis und zu weiteren Terminen findet ihr auf dem Blog klimabuendnis.noblogs.org.
Gemeinsam die Verkehrswende erkämpfen!
Die Klimakatastrophe stoppen!
Kapitalismus überwinden!