während ben ali und seine familie das land verlassen haben, plündern polizisten und ex-häftlinge, die scheinbar extra zu diesem zweck entlassen wurden, die supermärkte.
wie geht es nun weiter in tunesien, nachdem es die menschen dort geschafft haben, den verhassten regierungschef und seine clique zum teufel zu jagen? werden sie sich selber vom regen in die traufe begeben? immerhin ist der interims-obermotz ein enger vertrauter von ben ali, auch wenn er inzwischen gespräche mit oppositionellen aufgenommen haben soll.
sozialistische oder gar libertäre stimmen sind aus tunesien nicht zu vernehmen.
aber das ist vielleicht auch zu viel verlangt: 23 jahre mussten die menschen unter der knute eines menschenverachtenden regimes ums überleben kämpfen. ob da zeit und raum für eine radikale bewegung war? [auf den labornet-seiten zu tunesien finden sich ein paar interessante ältere berichte dazu.]
fakt ist, dass es die menschen auf der straße waren, die den wandel ermöglicht haben. und auch dass ben ali sich abgesetzt hat, ist definitiv ein fortschritt. zu erleben, dass widerstand funktioniert und erfolg haben kann, ermutigt und politisiert menschen.
aber ihr kennt ja den spruch: „die qual der wahl“…oder war es „die wahl der qual“?
Ich freue mich ganz aufrichtig für die Menschen da unten und auch ein wenig für uns hier. Wir brauchen das auch: das Gefühl, dass man etwas überwinden kann!
Es gibt zu wenige Anlässe…