der libertäre erste mai in freiburg

364 menschen demonstrierten für eine herrschaftsfreie gesellschaft jenseits von kapitalismus und staat.


starten sollte die libertäre erste mai demo am rande des freiburger dgb-festes im stühlinger. eine gute gelegenheit, an den bunten ständen der sozialpartner_innen vorbeizuflanieren. greenpeace, verdi, schwule und lesben in der spd, solidarität mit kuba, ig-metall, spielmobil, sozialistische kinderorganisation peperoni und auch die eigentlich gar nicht sozialpartnerschaftliche fau-gruppe freiburg hatten neben vielen weiteren ihre tische und pavillons aufgebaut und boten ihr informaionsmaterial an. über alledem waberte eine fettige bratwurstwolke.

am startpunkt der demo lungerten nur wenige leute herum, beobachtet von der zurückhaltenden polizei. das gespräch mit der einsatzleitung verlief zufriedenstellend: die demoroute wurde von ihr akzeptiert und es sollte kein spalier geben.

als sich die demo dann formierte, kamen doch einige menschen zusammen. die menge sollte noch auf genau 364 menschen anwachsen, was eine ganz ordentliche zahl darstellt und zeigt, dass anarchistische ideen sich auf einem höhenflug befinden (das unterstreichen auch die vielen anderen anarchistischen/libertären demonstrationen oder blöcke an diesem tag in deutschland:1, 2, 3, 4).

im verlauf der demo kam es immer wieder zu momenten der selbstermächtigung, in denen menschen sich ein herz fassten und polizeiketten umgingen, durchdrangen oder zur seite schoben und sich so die straße und ein stück weit die stadt und ihr leben zurückeroberten. die betroffenen beamt_innen reagierten hilflos und verloren oder wütend und aggressiv. sie wirkten überfordert.

während der ganzen demo über wurden flyer verteilt und redebeiträge verlesen.

als sich die demo dem alternativ angehauchten kneipenviertel grün näherte, wurden die beamt_innen spürbar nervöser: hier sollten sie schließlich die von der stadtverwaltung verhängte allgemeinverfügung durchsetzen. seit 20 jahren findet hier am ersten mai ein selbstorganisiertes straßenfest der anwohner_innen und anderen menschen statt. aber wie schon im letzten jahr, wollten die spaßverderber_innen der behörden dem ein strich durch die rechnung machen und verboten jegliches feiern im stadtteil. kneipenwirt_innen wurden unter druck gesetzt, das kyosk musste sogar bis sechs uhr am nächsten tag dicht machen, fußball- und federballspielen war verboten und das mitsichführen von glasbehältnissen unter strafe gestellt…

auf der kreuzung wilhelm/belfortstraße war erstmal schluss: die polizei wurde ruppig und wollte partout den lautsprecherwagen nicht durchlassen. es kam zu einigen kleineren rangeleien, aber hier schon ging das fest los: eine sambagruppe begann den leuten einzuheizen, die sich nach und nach zum grethergelände bewegten, wo die party schon in vollem gange war und sich auf die straße ausbreitete. ein geflügeltes soundsystem sorgte für beats, vegane burger und bier wurden angeboten und die menge tanzte. dazwischen standen verloren und nutzlos eine wanne und mehrere beamt_innen und versuchten vergebens das straßenfest zu verhindern, das doch schon lange gefeiert wurde. yeah!

 

Veröffentlicht unter Anarchismus, Antikapitalismus, Demobericht, Freiräume | Ein Kommentar

black and green forum auf den philippinen – „anarchismus: ökologische krise, klimawandel und direkte aktion“

[ diesen text habe ich aus dem englischen ins deutsche übersetzt. die englische version findet ihr hier.]

black and green forumdies ist das offizielle statement des black and green forum auf den philippinen vom märz 2013. wir wollen diesen in unseren augen wichtigen kampf und die informationen über ihn teilen.

 falls leute ihn ins deutsche übersetzen wollen, würden wir das sehr begrüßen. [erledigt.]

 

solidarität mit allen menschen überall auf der welt.

freiheit für eat und billy und alle gefangenen menschen.

solidaritätsstatement vom black and green forum und dem zweiten solidaritäts-öko-camp auf den philippinen

der hintergrund des öko-camps

das öko-camp wird von der mobile anarchist school mit der unterstützung des local autonomous network (lan) organisiert, die beide auf den philippinen aktiv sind.

im april 2012 fand das erste camp in tanay rizal, philippinen, statt.

es wurde von verschiedenen kollektiven und einzelpersonen besucht. insgesamt nahmen ca. 40 menschen an den verschiedenen aktionen und diskussionen im camp teil.

das ziel des öko-camps war es, die verschiedenen probleme unserer gegenwärtigen gesellschaft zu diskutieren und solidarische aktionen zu finden, die uns dabei helfen können, unsere themen nach außen zu tragen und sie in der öffentlichkeit bekannt zu machen.

nach einer reihe von aktivitäten im jahr 2012, entschied sich lan wegen der immer sichtbareren auswirkungen der krise auf die inselgruppe dazu, seine aktivitäten zu ökologischen themen auszuweiten.

das zweite öko-camp wurde von lan und der mobile anarchist school im märz 2013 organisiert, um unsere bildungskampagne auszuweiten und die beziehungen zu anderen bezugsgruppen zu stärken und ein internationales netzwerk zu bilden, das besser in der lage ist, unseren einfluss zu intensivieren, indem es globale solidaritätsaktionen durchführt.

wir luden anarchist_innen aus indonesien, deutschland, griechenland, japan und den usa ein, um mit uns gemeinsam auf den philippinen für sechs tage unsere erfahrungen und ideen auszutauschen und die möglichkeit zukünftiger aktionen zu diesen wichtigen themen im detail zu diskutieren.

die erste veranstaltung waren das black and green forum, das bildungsarbeit anbietet und die öffentlichkeitskampagne der lan und ihre ziele, analysen zu ökologischen themen , basierend auf einem nichthierarchischen und antiautoritären rahmen und alternativen zu teilen, wie es schon von anarchistischen und autonomen aktivist_innen auf einer lokalen und internationalen ebene getan wurde.

das black and green forum wurde in zusammenarbeit mit dem third world studies center- university of the philippines (twsc – up) durchgeführt. der titel lautete „anarchismus: ökologische krise, klimawandel und direkte aktion“

im wissen, dass food not bombs eine der wirksamen methoden der antiautoritären aktionen ist, wurde nach dem black and green forum eine aktion organisiert, um informationen zu geschichte, erfahrung und einblick der globalen food not bombs bewegung zu verbreiten.

nach den zwei veranstaltungen in quezon city, sahen sich aktivist_innen die industrieabwassereinleitung in schmale buchten und zuflüsse des laguna lake an.

am nächsten tag trafen sich aktivist_innen ein weiteres mal zum zweiten solidaritäts-öko-camp in tanay, rizal.

die aktivitäten liefen in der verabschiedung dieses gemeinsamen statements zusammen, in welchem der genaue kontext der meisten zustände vor ort (im detail weiter unten im text) kritisch diskutiert wurden.

der bergbau zeigte sich wegen seinen unterschiedlichen sozialen und die umwelt betreffenden einflüssen als eines der hauptthemen, mit welchem sich das netzwerk in seinen einzelnen regionen beschäftigte.

aber im allgemeinen antworten autonome und anarchistische aktionen auf vielfältige und zusammenhängende soziale und ökologische themen.

die philippinen

die massive zerstörung des ökosystems der inselgruppe hängt direkt mit den investitionen von konzernen zusammen, die vorhaben, die natürlichen rohstoffe abzubauen, um mehr gewinn zu machen.

die an den rand gedrängten gemeinwesen im globalen süden, genauso wie die mehrheit der städtischen und ländlichen gemeinwesen auf den philippinen erleben ständig die negativen auswirkungen der zerstörung der natur. der klimawandel fordert jedes jahr 300.000 leben, er richtete schäden in milliardenhöhe an und er verursachte massive verluste in mehreren bereichen, wie z.b. in der landwirtschaft. überschwemmungen und erdrutsche wurden zur normalität und die regierung hat gezeigt, dass sie sich nicht um langfristige lösungen kümmern wird.

trotz des sehr zerstörerischen und gefährlichen einflusses des bergbaus, erlaubte ihn die regierung und gab den konzernen sogar mehr anreize. die korrupte regierung geht den zerstörerischen vorhaben dieser profithungrigen einrichtungen mit entsprechenden gesetzen und beugehaftprozessen zur hand.

bergbaukonzerne auf den philippinen wie z.b. sagittarius mines/xtrata, philex und viele andere sollten für die zerstörung der umwelt, die ermordung von menschen und umsiedelung von ortschaften haftbar gemacht werden. die genannten konzerne und ihresgleichen sollten von der inselgruppe gejagt und gezwungen werden, für die von ihnen begangenen schäden und die gewalt zu bezahlen.

ganz allgemein werden seen, flüsse, buchten, wälder (hochland und mangroven) und andere ökosysteme zu gunsten der kapitalist_innen und zum schaden der an den rand gedrängten gemeinwesen genutzt und ausgebeutet.

wir ermutigen die menschen und das gemeinwesen dazu, direkte aktionen durchzuführen, um ihre leben zurückzugewinnen, indem sie ihren eigenen lebensraum schützen.

gerechtigkeit für die opfer der staatsgewalt

wie jede regierung auf der welt ist die philippinische republik schuldig, menschen hingerichtet zu haben, sowohl politische aktivist_innen wie auch unbeteiligte. die philippinische regierung gewährt kriminellen unterschlupf, die leute terrorisieren und ausrauben. die philippinische nationalpolzei (pnp) und das militär (armed forces of the philippines; bewaffnete kräfte der philippinen) sollten die bevölkerung schützen. aber wir sind uns alle bewusst, dass diese institutionen die würde und das leben der bevölkerung missachten. und sie kommen damit durch.

kontakt: e-mail:aschool@riseup.net

links
onsiteinfoshopphilippines.wordpress.com
ebinfoshop.surestepintegral.com
unitedmedianetwork.wordpress.com
mindsetbreakerpress.blogspot.com

indonesien

die geschichte indonesiens ist eine geschichte des landwirtschaftlichen konflikts, der in der kolonialzeit anfing und bis heute anhält. konflikte, die ungelöst bleiben oder die sogar absichtlich kultiviert werden, um strukturen zu stärken, die den politischen und wirtschaftlichen eliten dienen. und dann, als teil dieser konflikte, werden gewalttaten von staatlichen sicherheitskräften gegen die bevölkerung bekannt, legitimiert im namen des gesetzes. wenn bäuer_innen und die, die die rechte der bevölkerung verteidigen, strafrechtlich verfolgt, terrorisiert, eingeschüchtert, eingesperrt oder erschossen werden, sind das deutliche beispiele dafür, dass der staat es bevorzugt, seine probleme mit gewalt zu lösen.

gleichzeitig werden die menschen, die der expansion des kapitals im weg stehen, selbst als gewalttätig bezeichnet, unter dem vorwand, dass die staatlichen sicherheitskräfte nur für sicherheit und stabilität sorgen (für das kapital).

eine andere quelle der gewalt kommt von jenen teilen der gesellschaft, deren diskurs den des staates und der konzerne unterstützt. mit ihren parolen über widerstand (sie sagen, dass widerstand gewaltfrei sein sollte), die bedeuten, dass die menschen nichts tun im angesicht des verrates durch den staat. die aktionen, die die menschen durchführen, um das zu verteidigen oder zurückzuerobern, was ihnen gehört, sind keine gewalt. es ist ihr kampf, genau wie in der kolonialzeit, als die menschen zu den waffen griffen, um ihre unabhängigkeit zu verteidigen.

das forum for communication between agrarian communities (fkma; forum für die kommunikation zwischen den landwirtschaftlichen gemeinwesen) wurde konzipiert, formuliert und gegründet von bäuer_innen und gemeinwesen, die zu opfern der geheimen absprache zur vergrößerung der landwirtschaftlichen ressourcen (lebensraum) zwischen staat und konzernen wurden.

japan
zerstörung der umwelt durch konzerne und den staat (bergbauprojekt und radioaktive verseuchung)

der unfall im atomkraftwerk fukushima daiichi ist das zweitgrößte atomdesaster nach tschernobyl. ungefähr 30.000 menschen starben durch den unfall und gegenwärtig sind immer noch 150.000 menschen durch einen regierungsbefehl oder ihre eigene wahl evakuiert. eine gewisse zahl dieser menschen kann wegen der starken radioaktiven verseuchung  nie wieder in ihre heimatstadt zurückkehren.

auch wenn der unfall durch ein starkes erdbeben und einen tsunami ausgelöst wurde, war es definitv ein menschengemachtes desaster. das bedeutet, dass ein stromkonzern und die nationalregierung verantwortlich sind wegen einer reihe von fehleinschätzungen, unterstützt von einem „mythos der sicherheit“, wie die höhe eines möglichen tsunamis, der möglichkeit eines „kraftwerksausfalls“ und der dauer von stromausfällen. hinzu kommen verwirrende und irreführende informationen und auch eine vorsätzliche unterschlagung von informationen.

vor diesem hintergrund gibt es das „atomic village“ oder den „atomic circle“, eine sehr geschlossene verbindung zwischen politiker_innen, regierungsbüros, akademiker_innen, industriellen führungskräften und den medien.

japan hatte keine wirklich unabhängige behörde für atomare angelegenheiten. dieses desaster zeigte deutlich, dass japans gesellschaft ganz einfach vom wirtschaftlichen wachstum bestimmt und von der staatspolizei geführt wird.

als antwort auf all diese vorfälle fanden unerwartet große proteste gegen die atomare gesellschaft in japan statt, um unser schicksal wieder in unsere eigenen hände zu nehmen. die kämpfe dauern an.

[ weitere informationen zu den protesten ] genpatsu yamero demo: http://911shinjuku.tumblr.com/
metropolitan coalition against nukes: http://coalitionagainstnukes.jp/

deutschland

der deutsche staat als einer der mächtigen führer in europa und auch der welt muss seine kapitalistischen interessen mit allen notwendigen mitteln verteidigen. in der anhaltenden wirtschaftskrise in europa ist deutschland auf der einen seite hauptverantwortlich für die tragische situation in ländern wie griechenland, spanien oder portugal, wo armut und sozialer ausschluss jeden tag zunehmen. auf der anderen seite profitieren der staat und einige der großen konzerne von dieser wirtschaftlichen situation.

aber was eines der hauptthemen (bergbau) im öko-camp angeht: die deutsche wirtschaft nimmt aktiv teil am raubbau der natürlichen rohstoffe überall auf der welt und natülich auch auf den philippinen.

seit über 10 jahren vergibt die commerzbank kredite an den bergbaukonzern lepanto, um den goldabbau in der region von cordillera zu unterstützen.

diese gegend und die menschen dort sind stark von der umweltverschmutzung betroffen. in der gegend von tampakan in mindanao wurde von dem großen schweizer bergbaukonzern xstrata ein gold- und kupferprojekt entwickelt. eine der anteilseigner_innen ist die deutsche bank. diese bank gab auch kredite an atlas consolidated, um deren kupfermine in toldeo city, cebu, zu finanzieren. aber auch andere große konzerne, wie zum beispiel dhl, versuchen reichliche gewinne mit diesen dreckigen ökonomischen praktiken zu machen.

einige zusätzliche anmerkungen sollten hervorheben, dass deutschland versucht, seine führende stellung so gut wie möglich zu festigen. deutschland und seine militärischen kräfte greifen in verschiedene internationale konflikte ein, wie zum beispiel in afghanistan, syrien oder seit einigen wochen in mali.

desweiteren nimmt deutschland an der entwicklung von neuen strategien moderner kriegsführung zur kontrolle sozialer aufstände teil. in der mitte des landes befindet sich das am besten ausgerüstete übungszentrum für kriegsübungen und aufstandsbekämpfung. aber neben dieser praxis der prävention tun sie alles, um mögliche feinde zu bekämpfen. überwachung, repression und polizeigewalt sind nur einige mittel, um ihre macht zu sichern.

der kampf gegen kapitalismus ist global.
für internationale solidarität.

lasst uns das feuer der revolte entfachen.
für die soziale revolution!

usa

die vereinigten staaten befinden sich in den letzten tagen des empires und verstärken eine krise gegen die bevölkerung. die volkszählung von 2010 zeigt, dass eine_r von zwei us-amerikaner_innen ums überleben kämpfen. mehrere millionen menschen sind obdachlos und die hälfte aller gefangenen sind in us-knästen eingesperrt. während die beiden politischen parteien so tun, als ob sie sich über politik streiten würden, teilen sie in wahrheit die selben ziele: die multinationalen konzerne zu unterstützen.

seit die us-amerikaner_innen sich in einer periode befinden, die die finale umverteilung des reichtums von den steuerzahler_innen auf die eliten sein könnte, ergreifen die behörden jede maßnahme, um ihre interessen vor zivilen unruhen zu schützen. bundes- und bundesstaatsregierungen fahren eine politik zur unterstützung der steigerung des bergbaus, der erdölgewinnung, des holzeinschlags und vieler anderer ökologisch schädlicher aktivitäten, die aber auch widerstand inspirieren. neue gesetze geben dem präsidenten die macht, jede_n ohne gerichtsverfahren, einschließlich us-amerikaner_innen, zu töten oder gefangen zu halten. zum ersten mal seit dem bürgerkrieg ist das militär dazu ermächtigt, krieg gegen die us-amerikanische bevölkerung zu führen. die ortspolizei wurde mit neuer ausrüstung, neuen trainingsmethoden und vollmachten militarisiert.

die derzeitige ökonomische krise hat eine neue welle von anti-obdachlosen-gesetzen und andere formen der kriminalisierung der armen ausgelöst. die überwachungstechnik ist so ausgeklügelt, dass die behörden in der lage sind, nahezu jegliche elektronische kommunikation und fast jede bewegung aller menschen, die als bedrohung angesehen werden, zu überwachen.

proteste gegen die politk des staates und gegen die konzerne gab es immer wieder in den vereinigten staaten, aber occupy wallstreet überraschte sowohl die aktivist_innen wie auch die sicherheitsbehörden. viele menschen, die es niemals in betracht gezogen hatten, an einem protest teilzunehmen, wurden dazu gebracht mitzumachen, weil sie persönlich betroffen waren. viele der neuen protestierenden hatten obama im glauben gewählt, dass er einen wechsel bringen würde. aber er führte die politik weiter, die dazu führte, dass sie ihre jobs und ihr zuhause verloren. occupy wallstreet ängstigte die eliten sogar so weit, dass sie es verboten oder limitierten, nahrungsmittel in öffentlichem raum zu verteilen.

im späten dezember 2012 erhielt eine anwaltskanzlei für öffentliche belange fast 200 seiten fbi-dokumente, die zeigen, dass die obamaregierung beunruhigt war und aktivist_innen monate vor den besetzungen überwachen ließ. diese dokumente zeigen, dass das fbi in zusammenarbeit mit privaten sicherheitsfirmen störmanöver zur anwendung bringen wollte: bombenanschläge im namen von occupy und ein vorschlag, dass die menschen, die als führungspersonen angesehen wurden, mit schallgedämpften scharfschützengewehren getötet werden sollten. durch die zersetzung von occupy wurde der widerstand in den vereinigten staaten durcheinander gebracht. anstrengungen, sich wieder neu zu formieren, wurden durch verdeckte maßnahmen innerhalb der bewegung behindert.

nach den räumungen und der zerstörung der occupybewegung, konzentrierten viele aktivist_innen ihre aufmerksamkeit wieder darauf, die xl keystone pipeline, die starke zunahme des kohleabbaus, den ausbau von eisenbahnlinien und der riesenhäfen zu verhindern.

es gibt auch ein wachsen der proteste und der direkten aktionen gegen die starke zunahme des hydrofrackings, auch wenn bis jetzt noch keine breite sabotagekampagne in erscheinung getreten ist. fracking ist eine methode, bei der giftige chemikalien in die erde gepumpt werden, um erdöl oder erdgas an die oberfläche zu leiten. die verseuchung des trinkwassers und des umliegenden ökosystems treibt jetzt schon viele in die armut, da ihr land und ihr zuhause wertlos geworden sind. die krise wird immer düsterer werden, wenn die mehreren zehntausend bohrlöcher, die schon in betrieb sind, in den kommenden zehn jahren versiegen und der kleine gewinn geteilt mit örtlichen landbesitzer_innen ebenso verdunstet.

es ist sehr wichtig, dass die anarchist_innen und andere gegner_innen von konzern- und regierungsvorherrschaft damit beginnen, zusammen zu arbeiten und neue widerstandsstrategien ins auge zu fassen, während zur gleichen zeit systeme von gegenseitiger hilfe organisiert werden, da die wirtschaft weiterhin zusammenbricht und die repression zunimmt. weitere millionen werden obdachlos werden und der hunger wird in den usa mit sicherheit zunehmen. die neue polizeistaatliche politik wie die entsendung des militärs in lokale gemeinden, ausgereifte methoden der überwachung und der angekündigte einsatz von über 30.000 drohnen, die am us-amerikanischen himmel patrouillieren, werden den widerstand schwierig machen.

die öffentlichkeit mit gegeninformation erreichen und mit ihr arbeiten, um einige effektive widerstandsstrategien umzusetzen, während eine alternative zum versagenden system aufgebaut wird, wird reflektion und kritisches denken in der anarchistischen bewegung erfordern.

die jüngsten ereignisse wie die hurrikans katrina und sandy, die besetzungen, die zunahme von projekten wie gemeinschaftsgärten zeigen, dass die größte hoffnung für us-amerikaner_innen in den ideen der anarchistischen bewegung gefunden werden kann.

griechenland
die minen von halkidiki sind eine goldene möglichkeit, die nicht verpasst werden sollte“

erde, wasser und luft sind unbezahlbar und gehören uns allen. gold, auf der anderen seite, ist ein abstraktes konzept, das gerade heute an wert gewinnt, wenn es als „geld“ funktioniert, wenn es als gegengewicht zum nicht real existierenden geld benutzt wird, geld erdacht aus dünner luft, das vor drei jahrzehnten durch kreditgeschäfte und das börsensystem des spekulierens und wettens aufkam. wir müssen die tatsache hervorheben, dass nur zehn prozent der weltweit gewonnenen goldbestände in irgendeiner art und weise handfest genutzt wird. zur gleichen zeit ist die menge des goldes, das an börsen und im internationalen währungssystem als geld gehandelt wird, sieben mal größer, als die weltweit möglichen goldvorkommen.

„entwicklung und fortschritt“ ist das echo, das den meldungen über die goldminen, die windkrafträder auf den inseln von lesbos und limnos und die giftmüllverbrennungsanlagen in anderen gegenden folgt. all das und unzählige andere werden als gegenmittel zur krise präsentiert, derselben krise, die durch diese entwicklung geschaffen wurde. das beispiel der goldminen ist das extremste von all diesen „entwicklungsverbrechen im namen des fortschritts“, nicht nur wegen der tatsache, dass niemand versucht der zerstörung zu widersprechen, die sie verursachen, sondern auch weil – wie wir alle wissen – die multinationalen konzerne allen gewinn selbst einstecken werden, abgesehen von einer kurzfristigen , kleinen portion, die an eine paar hundert arbeiter_innen gehen wird.

desweiteren ist es kein zufall, dass dieser skandalöse transaktionsbetrug der northern-eastern halkidiki mines während einer phase des wohlstands geschah, zu einer zeit, als niemand aufmerksam war. die umsetzung des megaprojektes, die eigentliche errichtung der minen, wird jetzt vorangetrieben, mitten in der krise. hier sehen wir reiner erpressung ins angesicht: entweder wir nehmen so ein deutliches und direktes zerstörerisches angebot an, oder wir werden es nicht schaffen zu überleben.

das ganze problem mit kapitalistischem wachstum ist nicht nur einfach, dass da ein paar geschäftsleute und politiker_innen sind, die aus allen unglaubliche gewinne quetschen, und um das zu tun – immer im namen des profits – werden sie die umwelt zerstören, sondern die offensichtliche tatsache, dass über unser leben von einer internationalen geldmafia bestimmt wird, die menschen, tiere und die natur tötet. das wahre gesicht des fortschritts ist das eines teufelskreises, der ständig noch schärfere bedingungen vorschreibt, um jedesmal noch besser ausbeuten zu können.

die entwicklung (oder spezifischer: das bauprojekt) erreicht dies durch die zerstörung der gemeinden und die schwächung der individuen, indem sie immer enger und enger vor den karren dieses mechanismus von tot und zerstörung, kapitalismus genannt, gespannt werden. in der folge bringt der andauernde kollaps gewisse leute hervor, die beute der erpressung werden – weil sie so verzweifelt nach einfachen lösungen suchen, die ihren eigene interessen zu dienen scheinen – und vielleicht glauben, dass ihre interessen die gleichen sind wie die der multinationalen konzerne. sie kümmern sich nicht um die auswirkungen, die ihre wahl auf die gesamte gesellschaft hat. auswirkungen, die auch schon bald an ihre türen klopfen werden.

das sytem will uns außer gefecht setzen, so dass wir nicht für uns selbst entscheiden können. seine ganze existenz gründet sich darauf, ob wir uns dazu entscheiden, uns an den dynamischen motor des kapitalismus zu binden, um zu überleben oder vielleicht sogar ein stück vom kuchen des kapitalistischen wachstums abzubekommen.

falls wir dieser diktatur des geldes widerstehen wollen, falls wir eine andere welt aufbauen wollen, können wir uns dieser erpressung der krise nicht ergeben. sie bietet uns weitere desaster an und sie drängt uns in richtung eines verzweifelten strebens nach einem persönlichen rettungsschirm, während sie ganze gemeinden mit der kompletten zerstörung bedroht. wir könnten genausogut unsere zukunft irgendeinem heiland in die hände legen.

im gegenteil, wir müssen dafür kämpfen, um unsere gemeinsamen güter und ressourcen zu verteidigen. wir müssen für eine beendigung der aktivitäten dieser riesenkonzerne und all der gekauften politiker_innen kämpfen. wir müssen kämpfen, um die zerstörung der gemeinden der menschen zu verhindern.

gesellschaftliche solidarität, kollektives bewusstsein und menschliche werte sind unsere waffen.
wir müssen zusammenkommen und über folgende fragen diskutieren:

welche waren sind notwendig?
welches sind die werte, für die wir kämpfen sollten?
wie treffen wir entscheidungen?
wie können wir uns selbstorganisieren und verantwortung für unser leben übernehmen?

alle die weiterhin schweigen, sind mittäter_innen…

offene koordination von thessaloniki gegen die goldminen
http://nogoldthess.espivblogs.net/

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zugtreffpunkt in offenburg für die libertäre 1.mai-demo freiburg

erster mai aalarm offenburg ruft zur teilnahme an der libertären demo in freiburg auf. dem kann ich mir nur anschließen:

In vielen Städten gibt es am 1.Mai Gottesdienste, Kundgebungen, Demonstrationen und Infostände der sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften. Auch hier in Offenburg. Das diesjährige Motto lautet „Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa.“

Viel mehr Menschen genießen einfach nur den freien Tag, erholen sich kurz von der Hetze am Arbeitsplatz, machen Radtouren, trinken Bier.

Wir wollen weder das eine noch das andere. Wir wollen uns an die historischen Hintergründe des 1. Mai erinnern und in der Gegenwart an diesem Tag für die Überwindung des Kapitalismus und die Schaffung einer herrschaftsfreien Gesellschaft auf die Straße gehen.

Auf zur libertären 1.Mai-Demo in Freiburg!

Wir treffen uns am Mittwoch, den 1.Mai, um 10 Uhr 45 auf Gleis 2 des Offenburger Hauptbahnhofes. Der Zug fährt um 11 Uhr 07 ab und kommt um 11 Uhr 55 in Freiburg an.

Die Demo beginnt um 12 Uhr 30. Im Anschluss daran findet im Grün ein Fest statt. (Sowohl Demo wie auch Fest sind nicht angemeldet. Die Teilnahme an einer nicht angemeldeten Versammlung ist nicht verboten und auch nicht strafbar.)

Bitte lest euch den Aufruf und die weiteren Informationen durch.

Alarm Offenburg

PS: Nächstes Jahr vielleicht in Offenburg…

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libertärer 1. mai in freiburg

[hier der aufruf des freiburger bündnisses für einen libertären 1.mai.einen ausführlichen artikel dazu findet ihr auf linksunten.]

Nie­der mit der Ar­beit. Gegen Staat, Na­ti­on und Ka­pi­tal!

1.mai-demo-flaggenAm 1. Mai 1886 streik­ten meh­re­re hun­dert­tau­send Ar­bei­ter_in­nen in den USA. Al­lein in Chi­cago gin­gen rund 80.​000 Men­schen für die For­de­rung nach dem Acht­stun­den­tag auf die Stra­ße. Es kam zu Aus­ein­an­der­set­zungen zwi­schen Strei­kenden und Streik­bre­cher_innen. Bei dem an­schlie­ßenden Po­li­zei­ein­satz wur­den meh­rere Ar­beiter_innen ge­tötet und un­zäh­lige ver­letzt. Seit­dem ist der 1. Mai welt­weit zum Kampf­tag gegen Aus­beu­tung, Un­ter­drü­ckung und Ent­rech­tung ge­wor­den.

Wir, au­to­no­me und links­ra­di­ka­le Grup­pen sowie Ein­zel­per­so­nen, rufen erst­mals wie­der zu einer li­ber­tä­ren De­mons­tra­ti­on für eine herr­schafts­freie Ge­sell­schaft am 1. Mai in Frei­burg auf.

Von der ka­pi­ta­lis­ti­schen Krise…

Die Wirt­schafts­kri­se geht nun­mehr in ihr fünf­tes Jahr. Es ist un­be­strit­ten eine der schwers­ten Welt­wirt­schafts­kri­sen seit 1929 und ein mög­li­ches Ende scheint nicht in Sicht. Von der Fi­nanz­kri­se, über die Welt­wirt­schafts­kri­se nun zur Staats­schul­den­kri­se.

Zwar konn­ten durch den Ein­satz rie­si­ger Geld­men­gen die be­trof­fe­nen Ban­ken und Un­ter­neh­men vor ihrem un­mit­tel­ba­ren wirt­schaft­li­chen Zu­sam­men­bruch ge­ret­tet und damit auch der Zu­sam­men­bruch des ka­pi­ta­lis­ti­schen Welt­sys­tems ver­hin­dert wer­den, ei­gent­lich wurde sich damit aber nur Zeit er­kauft.

Immer mehr Na­tio­nal­öko­no­mi­en ge­rie­ten in der Folge von Kon­junk­tur­pro­gram­men, Ban­ken-​ und Fir­men­ret­tun­gen sowie der an­hal­ten­den Welt­wirt­schafts­kri­se in fi­nan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten. Dies be­trifft haupt­säch­lich Län­der der Pe­ri­phe­rie, in Eu­ro­pa z.B. Grie­chen­land, Por­tu­gal, Ir­land, Spa­ni­en, Zy­pern oder Ita­li­en, aber auch „füh­ren­de Wirt­schafts­mäch­te“, wie die USA oder Japan. Diese sind völ­lig über­schul­det und ste­hen vor einem dro­hen­den Staats­bank­rott.

Die Troi­ka aus Eu­ro­päi­scher Kom­mis­si­on, IWF und EZB ver­ord­net die­sen Län­dern nun einen schein­bar al­ter­na­tiv­lo­sen Spar­kurs. Die Folge sind mas­si­ve Ein­schnit­te in Ge­sund­heits-​ und So­zi­al­sys­te­me, die die Men­schen in die­sen Län­dern häu­fig an den Rand ihrer Exis­tenz drän­gen. Auf der einen Seite gibt es dort lin­ken Wi­der­stand in Form von Streiks und Mas­sen­pro­tes­ten gegen das EU-​Kri­sen­re­gime, an­de­rer­seits ge­win­nen auch die Neo­fa­schis­t_in­nen und an­de­re au­to­ri­tä­re Kräf­te an Boden. Na­tio­na­lis­mus, Ras­sis­mus, An­ti­zi­ga­nis­mus und An­ti­se­mi­tis­mus ge­win­nen als ein­fa­che Er­klä­run­gen an At­trak­ti­vi­tät und wer­den für die Be­trof­fe­nen zur töd­li­chen Ge­fahr.

Durch die sich ver­schär­fen­de Krise und die sich vor­al­lem im glo­ba­len Süden zu­spit­zen­den Kon­flik­te flüch­ten immer mehr Men­schen in den ver­meint­lich si­che­ren glo­ba­len Nor­den. Dort tref­fen sie auf eine mit Sta­chel­draht und Mau­ern be­wehr­te Fes­tung Eu­ro­pa bzw. Nord­ame­ri­ka. Und falls sie es schaf­fen, die Ein­rei­se er­folg­reich zu über­ste­hen, wer­den sie von den lo­ka­len Ras­sis­t_in­nen und Na­tio­na­lis­t_in­nen an Stamm-​ oder Schreib­ti­schen an­ge­fein­det, ver­folgt, ein­ge­sperrt oder er­mor­det.

Im Ex­port­welt­meis­ter-​ und Kri­sen­ge­win­ner­land Deutsch­land herrscht bis auf ei­ni­ge we­ni­ge Aus­nah­men (z.B. „M31“ oder „Block­u­py“) To­ten­stil­le. Die ag­gres­si­ve Kri­sen­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung ruht immer noch auf einer so­li­den Basis aus Ge­werk­schaf­ten, die sich dem Stand­ort Deutsch­land so­zi­al­part­ner­schaft­lich ver­pflich­tet füh­len, einer Op­po­si­ti­on, die sich zwar um den „deut­schen Steu­er­zah­ler“ sorgt, von in­ter­na­tio­na­ler So­li­da­ri­tät aber noch nichts ge­hört hat, sowie na­tio­na­lis­ti­schen Res­sen­ti­ments in wei­ten Krei­sen der Be­völ­ke­rung.

…und dem Wi­der­stand

Wir wol­len mit der li­ber­tä­ren 1. Mai-​De­mons­tra­ti­on zu­min­dest kurz­fris­tig ver­su­chen, ge­mein­sam diese Stil­le zu stö­ren und die ver­schie­de­nen Kämp­fe, die wir füh­ren, sei es gegen Nazis und an­de­re Ras­sis­t_in­nen, gegen die au­to­ri­tä­re Kri­sen­po­li­tik, gegen ka­pi­ta­lis­ti­sche Stadt­um­struk­tu­rie­rung, gegen das Pa­tri­ar­chat und die He­te­ro­nor­ma­ti­vi­tät, für mehr au­to­no­me Räume oder für freie Bil­dung, sicht­bar ma­chen. Was uns eint ist die Ab­leh­nung des Ka­pi­ta­lis­mus, des Staa­tes und der Na­ti­on. Wir tre­ten alle auf un­se­re je ei­ge­ne Art für die Ab­schaf­fung jeg­li­cher Herr­schaft von Men­schen über Men­schen ein. Wir wol­len eine so­li­da­ri­sche, eman­zi­pa­to­ri­sche Ge­sell­schaft er­rei­chen, die keine Form von Dis­kri­mi­nie­rung, Aus­beu­tung und Un­ter­drü­ckung mehr kennt.

Wir for­dern weder „gute Ar­beit, si­che­re Rente“, noch ein „so­zia­les Eu­ro­pa“ (Motto des DGB zum 1. Mai 2013). Wir wol­len das schö­ne Leben für alle, na­tür­lich mit mög­lichst wenig Ar­beit für alle.

Der Ka­pi­ta­lis­mus mag zwar un­über­wind­lich – fast schon wie eine na­tur­ge­ge­be­ne Ord­nung – er­schei­nen, doch er ist es nur, weil eine an­de­re Or­ga­ni­sa­ti­on des Zu­sam­men­le­bens nicht mehr vor­stell­bar er­scheint. Er re­pro­du­ziert sich durch das Den­ken und Han­deln der Men­schen und kann des­halb durch diese auch wie­der ab­ge­schafft wer­den.

Ver­su­chen wir ge­mein­sam einen ers­ten Schritt hin zur Ab­schaf­fung des Ka­pi­ta­lis­mus. Am 1. Mai 2013 auf die Stra­ße zur li­ber­tä­ren De­mons­tra­ti­on:

Nie­der mit der Ar­beit – Nie­der mit dem Ka­pi­ta­lis­mus – Für die so­zia­le Re­vo­lu­ti­on!

Li­ber­tä­re 1. Mai-​De­mons­tra­ti­on | 12:30 Uhr | Stüh­lin­ger Kirch­platz/Wan­ner­stra­ße

es wird auch einen offenburger zugtreffpunkt geben: stay tuned!

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anarchistischer aktivist bei naziattacke in kiew/ukraine schwer verwundet

solidaritätam abend des 14. april wurde der sozialaktivist v.n. in kiew schwer verwundet. er wurde in der nähe der u-bahnstation dorozhichi von fünf nazis angegriffen. die jungen patrioten benutzten messer und zerschnitten drei beinaterien des aktivisten. v.n. verlor auch zähne und erlitt eine gehirnerschütterung.

falls die angreifer keine mordabsichten hatten, letztendlich haben sie es doch versucht (…?*) aktivist, der sich an aktionen gegen die regierung, gegen den kapitalismus und für tierrechte beteiligt. v.n. verlor viel blut, aber dank einer zeitnahen operation schwebt er nicht mehr länger in lebensgefahr.
jetzt wir geld benötigt, um seine krankenhauskosten abdecken zu können.

paypal von abc-moskau für spenden: abc-msk@riseup.net

bitte schreibt per e-mail wieviel ihr gespendet habt, da der account für verschiedene kampagnen genutzt wird.

neben paypal ist eine banküberweisung möglich. für einzelheiten schreibt bitte an abc-msk@riseup.net.

(eine weiterleitung von: https://avtonom.org/en, https://avtonom.org/en/news/anarchist-activist-seriously-wounded-nazi-at, russisches original: https://avtonom.org/news/kiev-pokushenie-na-zdorove-i-zhizn-libertarnogo…)

* hier hörte meine übersetzungsfantasie auf. es scheint ein wort oder mehrere zu fehlen.
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on and on and on…

Einladung zum zweiten Treffen der Initiative zur Gründung einer anarchistischen/libertären Gruppe in Offenburg und der Ortenau

 

Nachdem es schon im Vorfeld des ersten Treffens ein langes Interview mit einem Mitglied der Initiative in der lokalen Tageszeitung gab, eine lustige Kommentarschlacht unter dem Einladungstext auf syndikalismus.org stattfand und viele positive Rückmeldungen bei uns ankamen, war die Spannung groß, wie denn nun das Treffen selbst werden würde.

13 Menschen, von jung bis alt und mit den unterschiedlichsten biografischen Hintergründen kamen zum Treffen.
Nach einer kurzen Einleitung und Begrüßung, einer Vorstellungsrunde und einem kurzen Film zum Thema „Anarchie“ , setzten wir uns mit den Fragen „Was bedeutet Anarchie für mich?“, „Was erwarte ich von diesem Treffen?“ und „Was erwarte ich von einer anarchistischen Gruppe?“ auseinander.
Eine rege und lange Diskussion folgte. Im Anschluss war noch Zeit für Gespräche und Austausch.

Dies war ein erstes Herantasten an das Vorhaben, ein kurzes Sichkennenlernen und ein erster, kleiner Schritt.

Den zweiten tun wir beim nächsten Treffen der Initiative am Montag, den 22. 04.2013, um 20 Uhr im Alarmraum, Lise-Meitner-Straße 10 in Offenburg.

Eingeladen sind nicht nur die Teilnehmer_innen des ersten Treffens, sondern natürlich alle, die sich als Anarchist_innen verstehen oder sich vielleicht nicht so bezeichnen würden, aber die Herrschaft von Menschen über Menschen ablehnen.

Eure Initiative zur Gründung einer anarchistischen/libertären Gruppe in Offenburg und der Ortenau

Kontakt: a-ini-og[ät]immerda[dot]ch
(öffentlicher Schlüssel auf Anfrage, Fingerprint: 10C0 9BAF 2DF5 C42C 3C28 D4E7 9EC5 64CB ECBF 893B)

wildcat

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die schwarzen ecken des webs

so heißt eine reihe der systempunkte.org-redaktion. in ihr werden anarchistische und libertäre websiten und blogs in form eines interviews vorgstellt. bisher waren anarchismus.at, die gai dao  und krisenblog.org dran.

nun hat es auch mich erwischt. nachlesen könnt ihr das interview hier.

systempunkte-logo-g

 

 

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anarchica!

es tut sich was in der ortenau. kommt zum ersten treffen der initiative!

Initiative zur Gründung einer anarchistischen/libertären Gruppe in Offenburg und der Ortenau

Das Interesse am Anarchismus und die Aktivitäten für eine herrschaftsfreie Gesellschaft nehmen in den letzten Jahren weltweit merklich zu. Auch im deutschsprachigen Raum entstanden viele anarchistische, bzw. libertäre Gruppen. Jährlich finden anarchistische Buch- und Medienmessen statt. Im Südwesten Deutschlands hat sich vor drei Jahren das Anarchistische Netzwerk Südwest* gegründet und die Föderation Deutschsprachiger Anarchist_innen erfeut sich steten Zulaufs.

Im Sommer 2012 trafen sich in der Schweizerischen Kleinstadt Saint-Imier 5000 Anarchist_innen aus aller Welt und debattierten fünf Tage lang über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der anarchistischen Bewegung.

Anarchist_innen und Menschen, die sich vielleicht nicht so bezeichnen, aber die Herrschaft von Menschen über Menschen ablehnen, gibt es zum Glück überall auf der Welt. Auch in Offenburg und der Ortenau.

Ein paar von diesen wollen nun Nägeln mit Köpfen machen und sich organisieren, um die Ideen vom Anarchismus, von einem Leben ohne Chef_innen und Staat in die Öffentlichkeit zu tragen.

Darum laden wir alle Interessierten zum ersten öffentlichen Treffen der Initiative zur Gründung einer anarchistischen/libertären Gruppe in Offenburg und der Ortenau ein.

Wann: Donnerstag, 04.04.2013
Wo: Alarmraum, Lise-Meitner-Straße 10, Offenburg
Kontakt: a-ini-og(ät)immerda(dot)ch (öffentlicher Schlüssel auf Anfrage)

Einige Anarchist_innen aus der Ortenau

brewingpatch

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Kein Burschenseminar auf dem Lorettoberg!

[hier dokumentiere ich das aktuelle communiqué der autonomen antifa freiburg gegen das burschenseminar am 13.04.2013 auf dem lorettoberg in freiburg]

Communiqué vom 16.03.2013

In Freiburg gibt es 30 Studentenverbindungen unterschiedlicher Couleur. Die meisten dieser Korporationen genannten Vereine haben sich in Dachverbänden zusammengeschlossen. Wegen Naziskandalen in Verruf geraten ist in den letzten Jahren vor allem ein Dachverband: die „Deutsche Burschenschaft“ (DB). In Freiburg gehören mit der „Teutonia“ und der „Saxo-Silesia“ zwei der insgesamt fünf Burschenschaften der DB an. Nun plant die „Deutsche Burschenschaft“ für den 13. April ab 10 Uhr auf dem Haus der „Saxo-Silesa“ im Kapellenweg 4 ein Regionalseminar zur Schulung der baden-württembergischen Burschenschaftler.

Nach dem außerordentlichen Burschentag (aoBT) am letzten Novemberwochenende 2012 in Stuttgart hat die Hälfte [1] der baden-württembergischen DB-Burschenschaften den Nazidachverband verlassen. In Stuttgart und Mannheim gibt es gar keine DB-Burschenschaften mehr. In Heidelberg sind die „Normannia“, in Karlsruhe die „Tuiskonia“ und in Tübingen die „Arminia“ in der „Deutschen Burschenschaft“ geblieben. An Freiburg ist die DB-Austrittswelle bislang spurlos vorbei gegangen.

Stimme der arischen Jugend

Dass die „Alten Herren“ der „Freiburger Burschenschaft Teutonia“ einen in den NSU-Sumpf verstrickten und seit Jahrzehnten einschlägig bekannten Nazianwalt wie Klaus Harsch in ihren Reihen dulden, gibt beredte Auskunft über ihre politische Gesinnung. Wes Geistes Kind die Aktivitas der „Teutonia“ ist, hat sie im Wintersemester mit einem Nazi-Zitat in ihrem Programmheft gezeigt. Michael „Lunikoff“ Regener, Sänger der nach §129 StGB verbotenen Naziband „Landser“, wurde von den Burschen unkommentiert als „deutscher Lyriker“ geehrt.

Die „Teutonia“ ist der größte noch verbliebene Bund in der „Deutschen Burschenschaft“ und zahlt damit den größten finanziellen Beitrag zum Haushalt der DB. Aufgrund des gescheiterteten aoBT-Antrags der „Hilaritas Stuttgart“ auf Kopplung des Stimmgewichtes an die Mitgliederstärke einer Mitgliedsburschenschaft alimentieren die Burschen aus der Maria Theresia Straße 12 auf diese Weise andere Burschenschaften in der DB. Prominentestes Beispiel ist die vorsitzende Burschenschaft „Teutonia Wien“ — eine ausgewiesene Naziburschenschaft mit FPÖ-Verstrickungen, aber nicht einmal einem Drittel der Mitglieder der „Teutonia Freiburg“.

Unvergessene Heimat

Die „Saxo-Silesia“ hat sich im Januar 2013 per Abstimmung für den Verbleib in der „Deutschen Burschenschaft“ ausgesprochen, ein bundinterner Austrittsantrag wurde abgelehnt. Stattdessen versucht die „Saxo-Silesia“ zusammen mit der „Teutonia“ mit dem „Fuldaer Forum“ in der DB einen Burgfrieden zwischen national-konservativem und national-völkischem Lager zu schaffen. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse innerhalb der „Deutschen Burschenschaft“ nach der jüngsten Desertionswelle, die inzwischen Ausmaße wie beim Lützowschen Freikorps angenommen hat, ist dieser Versuch zum Scheitern verurteilt.

Die „Burschenschaft Saxo-Silesia“ ist bekannt für ihre blutigen Fechtrituale. Für eine Mensur in der polnischen Stadt Wrocław, die im Burschenvokabular weiter „Breslau“ heißt und in „Schlesien“ liegt, haben die Burschen vom Lorettoberg „Waffenschutz gewährt“. Ein „Alter Herr“ der „Saxo-Silesia“ hat laut DB-Pressemitteilung [2] vom 28. Januar 2013 die „nationalpolnische“ Verbindung „Akademische Korporation Sarmatia“ in Polen „eingepaukt“, also an der Fechtwaffe ausgebildet.

Freiburger Waffenring

Angesichts der medialen Aufklärung über die Naziumtriebe der „Deutschen Burschenschaft“ versuchen die übrigen Korporationen öffentlich Distanz zu den beiden Freiburger DB-Burschenschaften zu wahren. Tatsächlich jedoch sind alleine fast ein Drittel von ihnen zusammen mit der „Teutonia“ und der „Saxo-Silesia“ im „Freiburger Waffenring“ organisiert. Der Waffenring, in dem sich die Mitglieder zu Mensuren verabreden, besteht neben Burschenschaften aus Corps, Landsmannschaften, Sängerschaften und Turnerschaften.

Bei der Mensur handelt es sich um ein blutiges Fechtritual, bei dem sich die Korporierten regelmäßig schwere Wunden zufügen: von der einfachen Fleischwunde, dem „Schmiss“, bis zu abgeschlagenen Kopfhautstücken, sogenannten „Scherzel“. Zweck der Mensur ist die Auslese und Disziplinierung der Burschen. Sie ist aber auch ein elitärer Initiationsritus als Voraussetzung zur Aufnahme in den „Lebensbund“, einer korrupten Seilschaft reaktionärer Männer.

Naziideologie frei Haus

Die Referenten vergangener DB-Regionalseminare waren nahezu ausnahmslos Vertreter des ideologisch gefestigten völkischen Lagers. Vom FPÖler und Südtirol-Terroristen Bruno Burchhart von der „Olympia Wien“, über den REP-Funktionär und „Junge Freiheit“-Hetzer Michael Paulwitz von der „Normannia Heidelberg” bis hin zum ehemaligen FAP-Landesgeschäftsführer und Agitator von Rostock-Lichtenhagen Norbert Weidner von den „Raczeks Bonn“ — sie alle wollen die Burschen in Nazischulungen auf den Rassismus und Nationalismus der „Deutschen Burschenschaft“ einschwören. Das werden wir nicht widerstandslos zulassen!

Wir rufen dazu auf am Samstag, den 13. April, ab 9 Uhr die Naziveranstaltung im Kapellenweg 4 auf dem Lorettoberg zu blockieren. Bereits am Freitag, den 12. April, wird um 17 Uhr eine Kundgebung gegen Korporationen auf dem Augustinerplatz stattfinden. Anschließend gibt es um 20 Uhr eine Infoveranstaltung zu Burschenschaften im Autonomen Zentrum KTS Freiburg in der Baslerstraße 103 mit einem Referenten der Antifaschistischen Initiative Heidelberg. Zeigen wir den Burschen, dass sie in Freiburg nicht willkommen sind!

Nieder mit der Reaktion!

Anarchistische Gruppe Freiburg | Anarchistisches Netzwerk Südwest* | Antifa Ortenau | Antispe Freiburg | Autonome Antifa Freiburg | FAU Freiburg | nigra.noblogs.org | UStA PH Freiburg


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ein garten für alle: „bread homes sharing garden“ auf den philippinen, teil 2

mehr als ein jahr ist seit dem ersten interview mit kinabuhi vom bread homes sharing garden (bhsg) in davao city auf den philippinen vergangen. ging es dabei hauptsächlich um seinen persönlichen aktivismus, um die hintergründe des projektes und die anfangsschwierigkeiten, sollen hier nun die entwicklung des gartenprojekts der letzten monate beleuchtet, fortschritte und rückschläge aufgezeigt und einen ausblick auf die zukunft gewagt werden. meine interviewpartnerin heißt freeda.

bhsg4hallo freeda. erstmal will ich dir dafür danken, dass du dir die zeit nimmst, um meine fragen zu beantworten. erzähl doch mal ein bischen was von dir und deiner politischen arbeit.

ich bin eine der koordinator_innen des bhsg-projekts. bis vor vier jahren hatte ich mit politischem aktivismus noch nichts zu tun. einer meiner freunde, kinabuhi, lud mich in deren infoladen und leihbücherei ein. ich mochte den ort und die idee, etwas für das gemeinwesen und die bewegung zu tun. daher entschloss ich mich dazu, mit dem kollektiv zu leben, ihre kampagnen und den politischen aktivismus zu unterstützen. ich erkannte, wie wichtig das war. dadurch erweiterten sich meine politischen ansichten und perspektiven auf verschiedene dinge.

wie bist du zu bhsg gestoßen und was sind deine beweggründe, nahrungsmittel selbst anbauen zu wollen?

ich und kinabuhi hatten den wunsch, auf einem biologisch bewirtschafteten hof zu arbeiten, der das gemeinwesen über einen langen zeitraum oder sogar für immer unterstützt. wir beide planen alles für bhsg, erstellen programme und arbeiten an kampagnen, die das projekt unterstützen sollen. einiges davon wird dieses jahr noch anlaufen. ich wollte meine eigenen nahrungsmittel anbauen, weil ich nicht mehr von konzernen und landwirt_innen abhängig sein wollte, die pestizide, fossile brennstoffe, genmanipuliertes saatgut von monsanto und schädliche chemikalien benutzen. und ich bin gern teil einer gemeinschaft, die an lösungen für eine bessere gegenwart und zukunft arbeitet.

der bhsg exestiert nun seit ca 1,5 jahren. wie hat er sich in den letzten monaten entwickelt? gab es rückschläge und fortschritte?

ja, es gibt so viele fortschritte, was das persönliche lernen, kulturelle einflüsse und kreativität angeht. einige unserer nachbarn und netzwerke haben seither die wichtigkeit des anbaus von biologischen lebensmitteln und aktivitäten des gemeinswesens erkannt. auch wenn die meisten sich nicht so ohne weiteres von der matrix des kapitalistischen herr-sklave-paradigmas freimachen können, beginnen sie nun dinge zu hinterfragen und das gärtnern als eine lösung des hunger- und umweltverschmutzungsproblems anzusehen. wir teilten die letzte ernte mit allen helfer_innen, aber es war nie genug, um alle beteiligten nachbar_innen zu ernähren. das liegt unter anderem an der schlechten bodenqualität. darum haben wir zeitweise gar nichts mehr angebaut. aber während wir in einem teil des gartens gemüse anbauten, düngten wir die anderen teile mit kompost. wir kompostieren auf traditionelle art und weise, indem wir zum beispiel bananenschalen, kuhmist und andere organische stoffe in den boden einbringen. darum haben wir nun endlich genug gute erde, um wieder anfangen zu können. ich und kinabuhi sind immer noch die aktivsten im projekt – vom gärtnern über’s bloggen und vernetzen bis hin zum gelder auftreiben. manchmal ist es auch für uns schwer, uns auf eine sache zu konzentrieren. unser kollektiv arbeitet auch zu anderen themen, wie zum beispiel unsere ku free school und ganz besonders das food freedom projekt, das eine große kampagne zur informtion über aspartame, monosodium glutamat, fluoride und gentechnisch veränderte lebensmittel unterstützt hat und eng mit bhsg verbunden ist. um ehrlich zu sein suchen wir eine ausreichende finanzielle unterstützung, damit wir keiner lohnarbeit nachgehen müssen und wir uns stattdessen auf unsere projekte konzentrieren können, die wichtiger und bedeutungsvoller sind.

bhsg1eine idee, des bhsg war ja, die nachbarschaft zu motivieren und sie für die mitarbeit im projekt zu gewinnen. haben diese idee und eure bemühungen früchte getragen?

da gibt es so viele dinge, denen wir uns stellen müssen. das wichtigste aber ist, wie wir die saat erfolgreich zum wachsen bringen und wie wir daraus neues saatgut gewinnen können. es ist nicht einfach, das saatgut zum keimen zu bringen, da die böden sehr nährstoffarm sind. vielleicht ist das einer der gründe, warum wir keine ständigen helfer_innen haben: sie fühlen sich durch die situation nicht inspiriert. wir ermutigen unsere nachbar_innen und freund_innen ständig dazu, sich am projekt zu beteiligen und die meisten verstehen die wichtigkeit des gartenanbaus und die gefahren des konsums von chemisch behandelten lebensmitteln aus dem supermarkt. aber bis jetzt fällt es ihnen nicht leicht, sich an aktionen zu beteiligen, da sie alle arbeiten gehen müssen, um ihre familien zu versorgen. wir selbst haben keine kinder, die wir ernähren müssen und darum haben wir mehr zeit. aber das heißt nicht, dass wir aufgeben. wir wissen ja, dass sie die wichtigkeit des projektes erkannt haben. und immer wieder lernen wir leute kennen, die an gemeinschaftsgärten und biologischem landbau interessiert sind. zur zeit helfen wir freund_innen in bislig, surigao (eine vier stunden fahrt von davao city entfernt), einen gemeinschaftsgarten zu starten. hoffentlich finden wir auch gruppen, die daran interessiert sind, sie auf irgendeine art und weise zu unterstützen.

weltweit gewinnt die idee des community gardening immer mehr anhänger_innen. wie sieht es bei euch in davao citiy und den philippinen aus? gibt es noch mehr gärten?

es gibt nichtregierungsorganisationen, die biologischen landbau betreiben, aber sie haben ein anderes konzept von gartenanbau und gemeinschaft. herkömmliche nichtregierungsorgani-sationen haben nichts mit horizontalen, anarchistischen strukturen gemeinsam. sie sind hierarchisch orientiert und bhsg will genau diese art von system entlarven. es gibt auch einige wenige gemeinschaftsgärten, die von der örtlichen regierung betrieben werden, aber die sind wirklich schrecklich und immer noch auf kapitalistische ziele ausgerichtet. im moment gibt es hier in davao kein projekt, das bhsg ähnelt. aber wir sind zuversichtlich, dass sich das ändern wird. ich weiß, dass wir viele menschen hier inspirieren können.

Digital Camerader bhsg ist ja nur ein kleiner teil eurer politischen infrastruktur, die ihr gemeinsam mit anderen aktivist_innen am leben erhaltet. kannst du uns etwas zu diesem netzwerk erzählen?

unser netzwerk besteht aus verschiedenen individuen. einige sind künstler_innen, facharbeiter_innen, lehrer_innen, schriftsteller_innen und musiker_innen. die meisten von ihnen sind keine expliziten anarchist_innen, aber haben ähnliche politische ansichten. einige sind anarchist_innen, die sich nicht mehr so bezeichnen, aber immer noch – politisch und intelektuell – der idee anhängen. diese leute helfen uns in einigen unserer projekte, können aber nicht ihre ganze zeit opfern, weil sie jobs haben müssen, um ihre familien zu ernähren. unsere kerngruppe besteht aus nur sieben leuten und wir arbeiten an verschiedenen projekten. wir unterstützen uns gegenseitig darin, die leihbücherei, den garten, die freie-schule-aktivitäten (filmaufführungen, diskussionen über texte aus zines und büchern, etc.), kampagnen gegen bergbau und genmanipulation, kulturelle, literarische und andere politische treffen aufrechtzuerhalten.

drei unsere genoss_bhsg2innen arbeiten sehr hart zum thema bergbau. das projekt heißt undangon ang mina network (stop mining network). ich und kinabuhi arbeiten daran, biologischen landbau und radikale gesundheitsfürsorge bekannter zu machen, das gemeinwesen durch alternative aktivitäten zu stärken und die leute auf den einfluss der massenmedien aufmerksam zu machen.

am 3. dezember 2012 wurden die philippinen und besonders auch die region um mindanao von einem außergewöhnlich starken taifun, genannt „pablo“, getroffen. wie hat sich das auf eure arbeit ausgewirkt?

der letzte taifun hier war eine große katastrofe. ich habe an einem ort mitgeholfen, wo menschen mit buchstäblich nichts zurückgeblieben sind. es war sehr traurig. manche sagen, der sturm sei künstlich durch wettermanipulation erzeugt worden, da dort ein großer us-konzern, der genmanipulierten mais verkauft, eine plantage errichten will. aber das ist nicht bestätigt. jedenfalls ist die gegend dort drei bis vier stunden von mindanao city entfernt. der sturm hat uns also nicht direkt betroffenen, aber ist zu einem unserer arbeitsfelder geworden. wir opfern immer noch zeit, um den opfern dort zu helfen. wir organisieren monatlich veranstaltungen, um spenden für sie zu sammeln. im februar organisiert unser kollektiv ein weiteres soli-konzert für die taifun-opfer mit einem besonderen auftritt von keith mchenry, dem mitbegründer von food not bombs. davor wird er mit verschiedenen politischen gruppen sprechen. darum ist unser kollektiv zur zeit sehr damit beschäftigt, alles vorzubereiten und leute einzuladen.

mit schuld an den verheerenden auswirkungen des sturms scheint auch die radikale abholzung der regenwälder auf den philippinen zu sein, wodurch der sturm „leichtes spiel“ hatte. wie siehst du das?

ja, das ist einer der hauptgründe. diese zerstörerischen aktivitäten – bergbau, waldrodung, der bau von firmenunterkünften und riesige monokulturplantagen – sind hier in mindanao sehr verbreitet. aktivist_innen, die dagegen kämpfen, werden aufgehalten oder sogar getötet. hier sind einige beispiellinks:

bergbaukonzerne:

http://unitedmedianetwork.wordpress.com/the-corporations/

ermordung von aktivist_innen:

http://www.mindanaoexaminer.com/news.php?news_id=20121030021620

wir waren zusammen mit unseren genoss_innen und anderen gruppen in den betroffenen gebieten. wir sahen die vom sturm zerstörten häuser, straßen und stromleitungen. manche menschen haben sogar ihre familien verloren. wir waren dort, um zu kochen und unsere lebensmittel mit ihnen zu teilen. sie kämpfen immer noch.

im herbst 2012 waren philippinische anarchist_innen aus manila auf einer infotour durch deutschland und berichteten von ihrer situation, geschichte und ihren kämpfen. wie schätzt du die anarchistische szene auf den philippinen ein und zählst du den bhsg und eure anderen projekte dazu?

die anarchistische bewegung auf den philippinen ist nicht wirklich groß. aber in manila gibt es gruppen, die zur zeit sehr aktiv sind. sie organisieren treffen, proteste, engagieren sich in der bildung und mischen bei direkten aktionen in den gemeinden mit. einige von ihnen waren vor einem monat hier und sind gute freund_innen von uns. sie waren es auch, die keith mchenry und andere anarchist_innen zu einem treffen im märz eingeladen haben. hier ist eine ihrer websites: http://ebinfoshop.surestepintegral.com

ich sehe bhsg als eine anarchistische infrastruktur. durch diese einfache sache, verbreiten wir die ideen der gleichheit, der gegenseitigen hilfe und der direkten aktion. wir lassen es nicht zu, dass daraus ein hierarchisches, authorititäres und bürokratisches projekt wird. wir stellen uns gegen patriotismus, nationalismus und politische parteien, indem wir die idee der befreiung verbreiten. wir machen radikale musik, politische kunst, leben in kommunen und kämpfen für die revolution. dadurch verbreiten wir ganz einfach die idee des anarchismus. danke!

freeda, ich danke dir für das interview.

wer mit bread homes sharing garden in kontakt treten oder das projekt auf irgendeine art und weise unterstützen will, kann dies über diese email-adresse tun:

mettaforces „at“ gmail „dot“ com

fotos und berichte über den stand des projektes finden sich auf dessen blog: http://breadhomessharinggarden.blogspot.com/

am sonntag, den 7. april, findet ab 11 Uhr  im alarmraum in offenburg ein veganer soli-brunch für bhsg statt.

(das interview wurde im februar 2013 per email geführt. weder der interviewer noch die interviewte sind englische muttersprachler_innen. daraus ergibt sich eine stellenweise holprige übersetzung …)

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