Über die Toten nichts Schlechtes? Doch, über diesen hier schon…

Silvio Berlusconi ist tot. 86 Jahre lang hat er gelebt und im Nachhinein, wenn ich mir so in Erinnerung rufe, was ich mit seinem „Wirken“ verbinde, erscheint mir seine Vita wie eine Blaupause für Trumps politische Karriere.

Erst machte er Millionen als skrupelloser Unternehmer, dann ging er in die Politik, wo er mit Faschist*innen kooperierte und durch menschenfeindliche Aussagen und Entscheidungen auffiel. Er war ein dreckiger Kapitalist, korrupter Betrüger, mussoliniverehrender Rechtspopulist, Putin-Freund, Antisemit, homophober Sexist, widerlicher Rassist…you name it.

Seinen Einstand, als er zum zweiten Mal Ministerpräsident von Italien wurde, hatte er mit dem G8-Gipfel 2001 in Genua und den Protesten dagegen, die die 20.000 angekarrten Bullen völlig eskalierten: Carlo Giuliani wurde von Bullen ermordet. Hunderte von Menschen wurden verletzt und auf den Bullenwachen misshandelt und gefoltert.  Im Nachgang schlug der Repressionsapparat gnadenlos zu. Unzählige Gipfel-Gegner*innen wurden über Jahre hinweg mit Prozessen überzogen und teilweise zu langjährigen Knaststrafen verurteilt. Berlusconi sagte nach dem Gipfel zum Bulleneinsatz: „Ich stehe wie die übergroße Mehrheit der Italiener auf der Seite der Einsatzkräfte, die mit Mut und trotz Gefahren für die eigene Unversehrtheit das Gesetz, den Staat und alle Bürger verteidigt haben“.

Die heutige faschistische Ministerpräsidentin Meloni wurde unter Berlusconi 2008 Jugend- und Sportministerin.

„Ich hab gestohlen wie ein Rabe, und diese Idioten wählen mich 
trotzdem.“ 
                                                 Silvio Berlusconi
„Ich könnte mitten auf der 5th Avenue stehen und auf jemanden 
schießen, und ich würde trotzdem keine Wähler verlieren.“ 
                                                      Donald Trump

Berlusconi ist tot. Darauf stoße ich an.

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