Schaffe, schaffe, Häusle baue
Das Super-Wahljahr hat begonnen: In Baden-Württemberg stehen im März Landtagswahlen und in Schland im September Bundestagswahlen an. Wir haben wieder die Wahl der Qual. Ich werde mich hier hin und wieder über die lästigen, peinlichen und lügenden Wahlplakate der unterschiedlichen Parteien lustig machen. Heute ist die Verräter-Partei SPD dran.
Einer dieser Riesenaufsteller, sicher sechs Quadratmeter groß, der SPD hat es mir besonders angetan. In riesigen Lettern prangt mir der Slogan „Arbeit sichern“ entgegen und in kleinerer Schrift darunter „Das Wichtige jetzt“. Den Hintergrund bildet eine Arbeitssituation aus der metallverarbeitenden Industrie. Ein Trennschleifer lässt Funken sprühen, ein Spezialhammer liegt über der Schrift: Im Ländle wird noch angepackt, da macht Arbeit noch so richtig dreckig.
Hier zeigt sich der widerliche Arbeitsfetisch der Sozis. Auf der einen Seite vielleicht Überbleibsel eines protestantischen Arbeitsethos (schließlich wurde die Partei in großen Teilen in ihren Anfängen von protestantischen Arbeiter*innen getragen), den ja auch ihr großer Vorsitzender August Bebel vor sich hertrug. So sagte er u. a.: „Der Sozialismus stimmt mit der Bibel darin überein, wenn diese sagt: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ Auch Adolf Hitler hat sich dieses Bibelzitats bedient, ebenso wie Stalin und viele andere autoritäre Politiker*innen der letzten 100 Jahre: Das Volk soll schuften, der Rubel muss rollen, der Schädel brummen und der Rücken schmerzen. Wer abends k.o. vor der Glotze einschläft, hat keine Power mehr, um aufzumucken.
Auf der anderen Seite und auf die Pandemie bezogen meint das Plakat, dass wir alle auf Teufel komm raus malochen sollen, egal, ob wir uns alle gegenseitig anstecken: Das Wichtige jetzt! Nicht unser Wohlergehen steht im Vordergrund, sondern nur und einzig der Erhalt von Profit und Wachstum. Das Wichtige jetzt…