200 – 300 menschen demonstrierten in freiburg für die herausgabe der gestohlenen wägen und für mehr wagenplätze.
nachdem am montag die stadtoberen und ihre grünen und blauen büttel ohne vorwarnung und nach einem zweiwöchigen katzundmausspiel quer durch freiburg von einem bordstein zum anderen alle wägen des kollektivs sand im getriebe gestohlen haben, war die wut bei vielen freiburger*innen groß und nach einer ersten spontandemo am 16.04. wurde nun zur heutigen demo moblilisiert.
vor dem schicken konzerthaus am freiburger hauptbahnhof stand eine schlange von wägen aus ganz deutschland und bayern, geschmückt mit transparenten. daneben und dazwischen versammelten sich nach und nach 200 – 300 menschen. die zahlreich anwesende polizei war eher entspannt, antikonfliktbeamt*innen mischten sich rotzfrech unter die demo und es schien niemanden zu stören. mich verstörte es.
gegen 17 uhr ging’s dann zum bahnhof los, wo in richtung fußgänger*innenzone abgebogen werden sollte, was die polizei aber nicht zulassen wollte. zumindest mit den wägen im schlepptau nicht. nach einigem hinundher, einer kurzen blockade der straße, einigten sich die verhandelnden menschen mit dem revierleiter harry hochuli darauf, dass die demo mit zwei wägen in die innenstadt dürfe, die restlichen wägen aber außenrum fahren sollten. schließlich war ja ostersonntag und die menschen müssen ja einkaufen. und ein fußballspiel des männerteams des sc freiburg war auch noch und überhaupt sollten demonstrationen doch bitteschön draußen auf dem feld oder im wald stattfinden, wie ein kundiger passant kundtat. also taten wir das dann auch so: mit zwei wägen und der ganzen bagaasch zogen wir durch die kajo, informierten osterngeplagte, geld verprassende passant*innen durch redebeiträge von verschiedenen gruppen, bedröhnten die city mit krasser mucke, verteilten flugis und atmeten feinste dieselabgase. das war schon was.
am siegesdenkmal trafen wir dann wieder auf die anderen wägen und zogen mit diesen, als ob wir nicht schon genug gezogen wären, noch ein paar runden um die innenstadt (vielleicht war’s auch nur eine halbe runde, mir war’s zu viel…). es wurden noch mehr redebeiträge vor immer weniger leuten gehalten, bzw abgespielt und am holzmarkt löste sich die demo dann auf.
alles in allem eine feine demo, die vielen menschen in der stadt ihre anliegen näher bringen konnte. ich hätte mehr menschen erwartet, aber vielleicht sind auch in der radikalen linken, der alternativen szene oder was auch immer mehr menschen als gedacht mit eier kaufen, verstecken, suchen oder finden beschäftigt.
aber noch ist nicht aller tage abend und wie hat es jemand am demomikrofon gesagt: „wir freuen uns auf einen heißen sommer!“
her mit den wägen!
her mit einem neuen wagenplatz in freiburg!
für die anarchie!
[zum vergrößern der fotos einfach anklicken. ein besonderes schmankerl (danke für den tipp!) ist das bild mit dem polizeibeamten von hinten fotografiert: weiß er von seiner ganz besonderen nummer? 1-3-1-2…dämmert’s?]